Alte Photovoltaik-Grundsätze widerlegt

27 Sep 2013

Die Umwelt Arena in Spreitenbach wurde im August 2012 eröffnet. Sie ist als Ausstellungs- und Veranstaltungsplattform für bis zu 4000 Besucher konzipiert und wurde von Walter Schmid, dem Erfinder des Kompogas-Konzepts, initiert. Das Gebäude ist mit der grössten dachintegrierten Photovoltaikanlage der Schweiz ausgestattet. Nach einem Jahr Betriebsdauer können erstaunliche Erkenntnisse zur Photovoltaik bekanntgemacht werden.

Mit der Umwelt Arena wurde in Spreitenbach ein Ort geschaffen, wo die Themen Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit für die Öffentlichkeit erlebbar und begreifbar werden. Auf fünf Etagen verteilt können Firmen und Organisationen ihre Massnahmen für mehr Umweltschutz vorstellen, jedoch nichts verkaufen. Beim Bau der Arena wurde darauf geachtet, dass das Gebäude möglichst viel Energie selbst herstellen kann. So entstand eine Photovoltaikanlage, die einzigartig ist in der Schweiz: Auf 33 Einzelflächen wurden 5239 monokristalline Photovoltaikzellen installiert. Monokristalline Solarzellen wurden ursprünglich für die Raumfahrttechnik und für Satelliten entwickelt. Später wurden monokristalline Solarmodule auch für Photovoltaik-Anlagen auf der Erde genutzt. Monokristalline Module sind teurer als polykristalline Varianten, dafür weisen diese Solarzellen auch einen weitaus höheren Wirkungsgrad auf. Ausgestattet mit den leistungsfähigsten Solarzellen überhaupt, kann die Photovoltaikanlage der Umwelt Arena 540'000 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Weiter verfügt die Umwelt Arena über eine hauseigene Biogas- und Solarthermie-Anlage, die zusätzlich knapp 70‘000 kWh pro Jahr liefern.  Damit erzeugt die Arena mehr als das Doppelte ihres Gesamtenergiebedarfs.

"Selbst die nach Norden ausgerichteten Photovoltaik-Module liefern noch 80 Prozent der Energie der nach Süden orientierten Module."

Pressemitteilung der Umwelt Arena Spreitenbach vom 26. September 2013


Lange Zeit galt in der Photovoltaik der Grundsatz, dass Module stets nach Süden auszurichten sind. Nach Norden ausgerichtete Module hätten einen schlechten Wirkungsgrad und würden die hohen Investitionskosten nicht rechtfertigen, war bisher die Meinung. Beim Bau der Umwelt Arena wurden erstmals auch nach Norden ausgerichtete Photovoltaik-Module eingesetzt, obwohl diese während der Bauplanung wegen eines zu geringen Wirkungsgrades als nicht empfehlenswert eingeschätzt wurden. Die Messungen nach einem Jahr Betriebsdauer rechtfertigen die neuartige Ausrichtung: „Im Vergleich zu den bisher auf Flachdächern aufgeständerten Solaranlagen erbringt die Umwelt Arena den Beweis, dass dank optimaler Nutzung der Nordflächen die Stromproduktion um 220 Prozent gesteigert werden kann. Die nach Norden ausgerichteten Module machen den tieferen Ertrag durch mehr Fläche wirtschaftlich wieder wett. Statt nur Wirkungsgrade zu betrachten, sollten deshalb Flächeneffizienz und Gesamtstromerzeugung stärker in den Fokus der Planer und Bauherren rücken.“, schreibt die Umwelt Arena in einer Pressemitteilung. Die Umwelt Arena beweist, dass sich nicht nur aus direkter Sonneneinstrahlung Energie gewinnen lässt. Dank der neuartigen Ausrichtung und den leistungsfähigen monokristallinen Solarmodulen lässt sich auch indirektes Licht effizient nutzen. Das sogenannte Diffuslicht macht bei der Umwelt Arena 50 Prozent des Ertrags aus. 

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