Das in einem ruhigen Einfamilienhausquartier gelegene Objekt, dessen Garten über einen erhaltenswerten Obstbaumbestand verfügt, ist durch verschiedene Baulinien in der Nutzung des Geländes stark eingeschränkt. Dennoch konnte in einem in Modulbauweise erstellten Anbau der neue Wohnbereich mit Küche untergebracht werden. Das leicht geneigte Dach des Anbaus wurde begrünt, die nach Süden gelegene bestehende Dachfläche wurde vollständig mit Photovoltaik-Zellen eingedeckt. Grosse, nach Südosten und Südwesten gerichtete Fenster erhöhen den passiven solaren Energiegewinn. Die Gebäudehülle wurde gegen aussen vollständig auf einen U-Wert von 0,1 W/m2K optimiert und so mit einem perfekten Kälte-, Hitze- und Schallschutz ausgestattet. Eine Wärmepumpe ergänzt die Energieversorgung. Durch die Kombination Dämmung – Wärmepumpe – Photovoltaik hat das Gebäude den Minergie-P-Standard erreicht und weist für Heizung und Warmwasser nicht nur eine ausgeglichene Jahresenergiebilanz, sondern einen Jahresenergie-Überschuss von rund 2000 kWh aus.
„Vor allem bei älteren Häusern ist ein riesiges Potenzial an Energieeinsparungen vorhanden“.
Heinz Beer, Holzbau
Sanieren, statt abreissen, muss die Devise lauten. Dafür braucht es aber Offenheit für neue Entwicklungen, einen respektvollen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen und ein gehöriges Mass an Know-how für Neu- und Umbauten. Zu den Pionieren im Minergie-Holzbau gehört Heinz Beer, der mit seiner Beer Holzbau AG in Ostermundigen und seinem ausgewiesenen Fachwissen in Sachen ökologisch- und energieeffizientem Bauen in solchen Projekten eine willkommene Herausforderung sieht. Wie das Einfamilienhaus in Ostermundigen zeigt, können bestehende Bauten zu nachhaltigen und zukunftsfähigen Häusern umgestaltet werden.
Unterstützend wirkt sicher die fortschrittliche Haltung des Kantons Bern. Die für das Baudepartement zuständige Regierungsrätin Barbara Egger listet die Anforderungen im Baubereich klar auf:
- Haushälterische Bodennutzung: Das Gebäude muss sparsam mit dem knappen Boden umgehen, Siedlungsverdichtungen gegen innen sind dem Bauen auf der grünen Wiese vorzuziehen.
- CO2-Neutralität: Bau, Betrieb und Rückbau des Gebäudes müssen möglichst klimaneutral erfolgen. Beim Bau des Hauses sind Materialien und Bauweisen mit einer positiven energetischen und ökologischen Gesamtbilanz zu verwenden.
- Energieeffizienz: Der Energiebedarf für den Betrieb des Gebäudes muss mindestens energieneutral und mit einheimischen, erneuerbaren Energien abgedeckt werden. Anzustreben ist ein Gebäude, das mehr Energie produziert, als es beim Betrieb verbraucht.
- Standort: Der Standort des Gebäudes ist so zu wählen, dass damit möglichst wenig individuelle energie- und klimagasintensive Mobilität erzeugt wird und die Mobilitätsbedürfnisse mit öffentlichem Verkehr abgedeckt werden können.
- Ergonomie und Ästhetik: Das Gebäude muss so gebaut werden, dass die Bewohnerinnen und Bewohner sich darin wohl fühlen, es hohen ästhetischen Ansprüchen genügt und sich optimal in die Siedlungsstruktur einfügt. Damit werden die ressourcenschonende Benützung, die sozialen Kontakte und das Freizeit- und Mobilitätsverhalten positiv beeinflusst.
Dass die Plusenergiebauten der Beer Holzbau AG diesen Anforderungen mehr als nur gerecht werden, würdigt Barbara Egger auf ihre Weise. Bei der Einweihung des Probewohnhauses „Sunnaspycher“ in Birgisch amtierte die Berner Regierungsrätin als Patin.
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