Auf den ersten Blick fallen in der Suurstoffi nebst den vielen mehrstöckigen Neubauten, vor allem die grosszügigen Aussenbereiche mit vielfältiger Pflanzendiversität, Wasserflächen, Spielplätzen und die Ruhe auf – motorisierter Verkehr ist im Quartier nicht gestattet. Doch die Suurstoffi reicht weit über ein reines Wohnquartier hinaus: Das von der Zug Estates Gruppe realisierte Areal soll bis zum Abschluss der Bauphase zusätzlich 2‘500 Arbeitsplätze, eine Internationale Schule, Gesundheitsdienstleistungen sowie ein vielfältiges Freizeitangebot vereinen.
Einmalig ist das Ziel, das gesamte Quartier ohne CO2-Emissionen und schadstofffrei zu betreiben. Besucherinnen und Besucher der Exkursion „Photovoltaik“ im Rahmen des Programms renatour der Luzerner Stiftung für Umweltinformation hatten die Gelegenheit sich die Anlagen genauer anzusehen. Die Suurstoffi betreibt mit einer Produktionsleistung von insgesamt 400‘000 kWh pro Jahr die grösste private Photovoltaikanlage im Kanton Zug. Bis 2015 soll die Leistung mit 960‘000 kWh noch einmal mehr als verdoppelt werden. Der Solarstrom ist nicht nur für den direkten Verbrauch bestimmt, sondern ermöglicht auch die Heizung bzw. Kühlung der Gebäude ohne den Einsatz von fossilen Energieträgern. Dies geschieht durch ein „Anergienetz“ – einer thermischen Arealvernetzung in Kombination mit einem Erdsondenfeld. Die Abwärme die im Sommerhalbjahr durch die Kühlung der Räume entsteht, wird mittels Sonden im Erdreich eingelagert. Im Winterhalbjahr wird die in der Erde gelagerte Energie mit Wärmepumpen wieder entnommen und für Heizung und Warmwasser bereitgestellt. Darüber hinaus können im Quartier auch Elektroautos mit dem lokalen Solarstrom aufgeladen werden.
„Solarenergie hat gegenüber allen anderen erneuerbaren Energiequellen das mit Abstand bedeutendste Potenzial. Dereinst könnte die Menschheit den grössten Teil ihres Bedarfs nach Wärme und Strom von der Sonne beziehen. Die Energie, die diese an einem einzigen Tag auf die Erde einstrahlt, entspricht dem weltweiten Bedarf für eine Dauer von 10'000 Tagen.“
Bundesamt für Umwelt BAFU
Zusätzlich zur Suurstoffi wurden in der Region weitere kleinere Photovoltaik-Anlagen besichtigt. Dabei konnte die Vielfalt bereits bestehender Anlagen bestaunt und diskutiert werden: Indach-, Aufdach-Konstruktionen, Nord-Süd oder Ost-West-Ausrichtungen auf privaten Ein- und Mehrfamilienhäuser, ebenso wie Flachdächer oder einem Tannengewölbe auf einem Gewerbebau. Besonders imposant erschien eine Scheune mit einer Indach-Anlage – einem Dach das vollständig mit Photovoltaik bedeckt ist – und Strom für 40 Haushalte produziert. Diese Beispiele zeigen eindrücklich, wie vielfältig und einfach die Sonne zur Energiegewinnung genutzt werden kann und welch grosses Potential in dieser Energie schlummert.
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