Das Forscherteam rund um Anthony Patt von der ETH Zürich ist überzeugt, dass Sonnenwärmekraftwerke massgeblich zur Energiewende beitragen können. Im Unterschied zur Photovoltaik, welche Licht direkt in Strom umwandelt, wird bei Solarwärmekraftwerken die Sonnenenergie mittels Spiegeln oder anderen Reflektoren konzentriert und eine Flüssigkeit aufgeheizt, die Turbinen zur Stromerzeugung antreibt. Das weltweit grösste Sonnenwärmekraftwerk steht aktuell in Las Vegas – auf 14 Quadratkilometern fokussieren über 300.000 Spiegel das Sonnenlicht auf drei Türme und der erzeugte Strom versorgt rund 140.000 Haushalte. Der grosse Vorteil von Sonnenwärmekraftwerken liegt darin, dass die Wärmeenergie speicherbar ist und auch erst später oder bei Nacht in Elektrizität umgewandelt werden kann. Damit kann eine konstante Stromversorgung garantiert werden.
Je nach Bauart erreichen solarthermische Kraftwerke auch höhere Wirkungsgrade als Photovoltaikanlagen, müssen dafür jedoch eine bestimmte Mindestgrösse aufweisen. Angesichts der wachsenden Bevölkerung und des schwindenden Agrarlandes sind sie daher eher für wenig besiedelte Gebiete wie zum Beispiel Wüsten geeignet. Hinzu kommt, dass die Speicherkapazität von solarthermischen Kraftwerken auf wenige Stunden begrenzt ist. Aus diesem Grund lohnen sie sich wirtschaftlich nur für sehr sonnenreiche Regionen. Wie die Forscher schreiben, kann jedoch ein grosses Netz an Kraftwerken helfen, die Stromversorgung auch dann sicherzustellen, wenn der Himmel für längere Zeit bewölkt ist. Dazu müssen sie koordiniert gebaut und betrieben werden.„Sonnenwärmekraftwerke können etwa gleich viel Energie bereitstellen wie heutige konventionelle Kraftwerke – ohne die gegenwärtigen Energiekosten zu übersteigen“.
Stefan Pfenninger, Imperial College London
Experten versprechen sich von dieser dieser Art der Stromgewinnung vor allem ein hohes Potenzial für die Wüstengebiete Nordafrikas und im Nahen Osten sowie den ariden Süden Europas.
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