Das Internet und seine Folgen für die Umwelt

20 Aug 2014

Bei Kühlschränken oder Waschmaschinen achten heute die meisten Menschen auf einen geringen Stromverbrauch. Doch ein anderer alltäglicher Stromfresser geht gern vergessen: das Internet. Kaum jemand ist sich bewusst, dass hinter jedem Klick im Internet oder einer Suche bei Google eine riesige Technik steckt, die viel Strom benötigt.

Still und heimlich hat sich das Internet zu einem gigantischen Stromschlucker entwickelt. Die rasante Ausbreitung des Datennetzes ist inzwischen zu einer echten Belastung für die Erde geworden. Die daraus folgende Umweltbelastung mit Kohlendioxid (CO2 ) entspricht bereits der des weltweiten Flugverkehrs. Allein zwischen 2000 und 2005 hat sich der Strombedarf des Internets verdoppelt, die Datenmenge im Netz schafft das sogar alle vier Monate. Jeder Mausklick verbraucht Energie, ebenso wie jede E-Mail oder jedes YouTube-Video. Eine Suchanfrage bei Google verbraucht so viel Strom wie eine Energiesparlampe in einer Stunde, hat die "New York Times" errechnet. Internetkonzerne wie Yahoo und Google unterhalten weltweit riesige Serverparks, die grosse Mengen an Energie benötigen. Alleine Google hat geschätzte 450 000 Server am Start, um alle Anfragen schnellstmöglich zu bearbeiten.

Der CO2-Ausstoß aller Serverfarmen ist höher als der aller weltweiten Fluggesellschaften“
Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender des Chipherstellers Infenion.

Aber nur ein Teil der Energie wird für den Betrieb dieser Rechner eingesetzt. Mindestens genauso viel Strom soll die Computer vor dem Hitzetod bewahren. Die Hallen müssen aufwändig gekühlt werden, sonst würden die Geräte innerhalb weniger Minuten ihre Arbeit einstellen. Dies hat dazu geführt, dass z.B. Facebook im hohen Norden Schwedens ein Datenzentrum baut, weil sich dort die Server leichter kühlen lassen.

Eine grüne Alternative zu Google ist z.B. Ecosia. Das Berliner Start-Up ist eine Suchmaschine, die 80 Prozent ihrer Einnahmen für den Regenwaldschutz spendet. So kann man (beinahe) kostenlos helfen den Klimawandel zu bekämpfen. Doch nur mit dem Finger auf die grossen Anbieter von Datenspeichern zu zeigen, wäre falsch. Denn gemäss der Studie von Bafu und Empa verbrauchen die Endnutzer des Internets in den Haushalten und Büros rund 20-mal mehr Energie als die Zulieferer der Daten. Die Studie empfiehlt deshalb, den Hebel vor allem bei den Endnutzern anzusetzen. Dabei geht es nicht nur um den Energieverbrauch für die laufende Nutzung des Internets, sondern auch um die dafür nötigen Geräte. Diese belasten die Umwelt bei der Herstellung und der späteren Entsorgung mehr als der Betrieb des World Wide Web. Zunehmend intensiviert wird diese Belastung durch die immer schneller werdenden Zyklen beim Ersatz der Geräte durch neue Produkte.

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