Die Schweizer Solar Agentur (SAS) hat heute zum ersten Mal den Schweizer Solarpreis in der Zentralschweiz verliehen. Die Verleihung in der Messe Luzern hat deutlich gemacht, welches Potenzial in der Sonnenenergie und der gleichzeitigen Gebäude-Isolation steckt. Die bedeutenden Preise gingen an innovative Gebäude und Anlagen sowie engagierte Personen, die sich für die Sonnenenergie einsetzen. Im Zentrum standen sogenannte Plus-Energie-Bauten (PEB); sie produzieren mehr Energie als sie konsumieren. Ein Block in Chiasso von 1965 wurde beispielsweise durch eine Sanierung nicht nur zum Energielieferanten, sondern auch zum modernen Blickfang. Ein Einfamilienhaus in Galgenen wurde gekürt, das fast dreimal mehr Energie produziert, als seine Bewohner brauchen. Ein sichtbarer Trend besteht in der Optik und der Flächennutzung der Photovoltaik-Anlagen. Diese sind immer besser in das Dach integriert und füllen seine Fläche zunehmend aus. Gallus Cadonau, Geschäftsführer der SAS, bemerkte gar, dass Anlagen, die die Dachfläche nicht ausnutzten, nur mehr beschränkte Chancen auf eine Auszeichnung hätten.
Den Anlass eröffnet hatte der Luzerner Regierungspräsident Robert Küng. Er zeigte sich erfreut, den 24. Schweizer Solarpreis anlässlich des von ihm ausgerufenen „Luzerner Solarjahres 2014“ in Luzern verleihen zu können. Er wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass Luzern eine Sonderstellung einnehme. Der Kanton habe keine grossen Stromproduzenten, gleichzeitig aber viele stromintensive Unternehmen. Diese seien auf sichere, bezahlbare Energie angewiesen. In seiner Ansprache zeigte er sich zudem enttäuscht, dass in Bern der Atomausstieg noch immer kontrovers diskutiert werde.
Gallus Cadonau geisselte in einer pfiffigen Rede die Parlamentsbeschlüsse ebenfalls. Mit PEB könnten der Energieverlust reduziert, 70% des Energiebedarfs gedeckt und gleichzeitig die „staatliche geförderte Landschaftsverschandlung und Milliardenverschwendung“ gestoppt werden. Cadonau sprach die massiv subventionierten Kleinwasserkraftwerke an, die „unsere letzten natürlichen Flusslandschaften sinnlos zerstören“. Zu denken gäben auch die Forderungen der grossen Energiekonzerne, ihre Wasserkraftwerke seien zu subventionieren.
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