Solarkraft für die Unabhängigkeit

26 Feb 2015
Die Energie der Sonne als Alternative zu fossilen Energiequellen und zum Atomstrom. Die Energie der Sonne als Alternative zu fossilen Energiequellen und zum Atomstrom.

Sonnenkollektoren machen unabhängig. Mit einer Photovoltaikanlage oder einer thermischen Solaranlage kann das Eigenheim oder der Betrieb unabhängig mit Strom und Warmwasser versorgt werden. Solaranlagen sind zudem eine ökologische Alternative zur Atomenergie. Apple geht mit gutem Beispiel voran und hat 850 Mio. Dollar in sein drittes Solarprojekt investiert.

Photovoltaik und Solarwärme sind in der Schweiz die beiden meist verbreiteten Solaranlagen. Als solche bezeichnet man technische Anlagen, die Sonnenenergie in eine andere Energieform umwandelt.

Bei der Photovoltaik wird die Sonnenergie über die Solarzellen direkt in elektrische Energie umgewandelt. Der saubere Strom ist weltweit auf dem Vormarsch. Leider macht er aber erst knapp 1 % der weltweiten Stromproduktion, in Europa knapp 3 % aus. Der erzeugte Solarstrom deckt in den meisten Fällen gerade den Eigenverbrauch. Die überschüssige Energie kann jedoch ins lokale Stromnetz eingespeist werden. Die Photovoltaik hat einen klaren Vorteil, denn sie kann die Stromversorgung von netzfernen Objekten (Berghütten, Ferienhäuser, usw.) sichern. Sie ist eine kostengünstige Alternative, abgelegene Verbraucher zu erschliessen. Dazu braucht es nur drei Komponenten: einen Solargenerator, einen Laderegler und einen Akku.

Die Solarwärme ist eine thermische Solaranlage, die zur Erwärmung des Brauchwarmwassers oder zur Heizungsunterstützung verwendet wird. Bereits eine kleine Sonnenkollektorfläche (4-6 m2) und ein kleiner Speicher (450 Liter) können 70 % des jährlichen Warmwasserbedarfs einer 4-köpfigen Familie decken. Die Sonnenkollektoren können zudem mit jeglichem Heizsystem kombiniert werden.

Über die Rentabilität und Amortisation lässt sich streiten, da sie abhängig von der Grösse und Nutzung der jeweiligen Anlage ist. Bei der Berechnung sollte jedoch auch die zukünftige Entwicklung des Ölpreises sowie die Einführung neuer, bislang auf die Allgemeinheit abgewälzter Abgaben berücksichtigt werden. Die Plattform swissolar.ch meint dazu: „In den Preisen für herkömmliche Energien sind die folgenden Kosten nicht oder nur teilweise enthalten: Luftverschmutzung, Klimawandel, Entsorgung nuklearer Abfälle, Risiken von Unfällen und kriegerischen Auseinandersetzungen. Es handelt sich dabei um externe Kosten, die statt von den Verursachern von der Allgemeinheit getragen werden.“

Mit der Energiestrategie 2050 hat die Schweiz einen schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Die sich zurzeit in Betrieb befindenden Atomkraftwerke sollen nicht durch neue ersetzt werden. Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Innovation sind die drei Schwerpunkte der Energiestrategie 2050. Ausserdem stimmt die Schweiz am 8. März über die Initiative der Grünliberalen Partei Schweiz „Energie- statt Mehrwertsteuer“ ab. Diese verlangt, dass die bisherige Mehrwertsteuer durch eine Energiesteuer auf nicht erneuerbare Energien ersetzt wird. Die neue Steuer soll auf nicht erneuerbare Energieträger wie Erdöl, Gas, Kohle oder Uran erhoben werden.

Apple investiert mehrere hundert Millionen Dollar in Solarprojekt

Mitte Februar dieses Jahres hat Apple verkündet, dass der iPhone-Konzern 850 Mio. Dollar in ein 700 Fussballfelder grosses Solarprojekt investiert. „Wir bei Apple wissen, dass der Klimawandel Realität ist“, begründet Tim Cook, Konzernchef von Apple, den Entscheid. Die neue Anlage soll Ende 2016 fertiggesellt sein und mit 130 Megawatt genug Strom für das neue Hauptquartier in Cupertino liefern. Weiter kommt das dritte Solarprojekt der Umwelt zu Gute und senkt langfristig die Energiekosten.

In den Niederlanden wurde letztes Jahr ein Solarprojekt der öffentlichen Hand fertiggestellt. Auf einem 70 Meter langen Abschnitt eines Radwegs wurde der weltweit erste Solar-Radweg eingeweiht. Die im Boden eingebauten Solarzellen erzeugen gleichviel Strom, wie drei Haushalte im Jahresdurchschnitt verbrauchen. Ein kleines Rechenbeispiel zeigt das enorme Potential dieser Idee. Das niederländische Strassennetz umfasst rund 140‘000 Kilometer. Würde man einen Drittel dieser Strassen in Solarkraftwerke verwandeln, so hätte man genug Strom produziert um den kompletten niederländischen Autoverkehr elektrisch zu betreiben. Zudem würden dabei keine Grünflächen verschwinden und die Abhängigkeit von der Öl-Branche wäre Geschichte.

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