Der Stromverbrauch beim alltäglichen Kochen weist ein erhebliches Sparpotenzial auf. Der Fokus liegt dabei auf der Wahl der Kochmethode sowie auf dem Kochgeschirr und den Küchengeräten. Anette Michel von Topten, beteiligte Energiefachfrau an einer Studie der Schweizerischen Energieagentur S.A.F.E., untersuchte den Stromverbrauch beim alltäglichen Kochen und zeigt mögliche Einsparungen auf.
Beispielsweise könnten beim Kochen der Ostereier so einige Wattstunden vermieden werden. Laut dem bekannten Schulkochbuch Tiptopf sollen die Eier von einem Liter siedendem Wasser bedeckt sein und in der offenen Pfanne während zehn Minuten bei mittlerer Temperatur hart gekocht werden. Diese althergebrachte Art verbraucht über 300 Wh. Mit dem Deckel auf der Pfanne genügt ein Fingerbreit Wasser. Sobald der Siedepunkt erreicht ist, wird die Herdplatte abgestellt, worauf die Eier mit der Restwärme gar werden. Lediglich 100 Wh bringen diese Methode auf Platz 2. Wer mit auf den 1. Platz will, der schafft sich einen Eierkocher an, welcher gerade mal 77 Wh benötigt.
Werden am Freitag Kartoffeln zum Fisch bereitet, so gibt es einige Sparmöglichkeiten. 500 g mittelgrosse Kartoffeln garen mit einem Stromverbrauch 95 Wh recht effizient in der dickwandigen Isolierpfanne. Auch der Dampfkochtopf ermöglicht mit nur 154 Wh stromsparende Gschwellti.
Hingegen der Steamer 745 Wh aufbringen muss, um sie weich zu kriegen. Halbierte Backkartoffeln im Backofen brauchen gar 967 Wh. Zum Vergleich: Mit der gleichen Menge Strom lassen sich 30 Minuten lang die Haare trocknen.
Ein Deckel auf der Pfanne spart gegenüber einer offenen 40 % Energie. Gegenüber der herkömmlichen Pfanne mit Deckel spart der Dampfkochtopf nochmals 30 % Strom, die Isolierpfanne sogar 60 %. Von allen Küchengeräten schwingt der Backofen im Energieverbrauch obenaus. Aus energetischer Sicht bringt Backen mit Umluft statt mit Ober und Unterhitze am meisten. Wird die Temperatur 20 Grad tiefer gewählt, können rund 15 % Strom gespart werden.
Für den Kaffee zum Brunch schneidet der Filterkaffee mit Heisswasser aus dem Wasserkocher am besten ab (25 Wh). Die Filterkaffeemaschine folgt gleich nach mit 33 Wh. Die umwelttechnisch ohnehin schon heikle Kapselmaschine kommt auf 35 Wh. Der berühmte Bialetti-Pot braucht durchschnittlich 60 Wh, aber nur weil die Herdplatten, auf denen er erwärmt wird, meistens zu gross sind und dabei viel Energie verpufft. Auf einer passenden Herdplatte gehört er mit 36 auch zu den effizienten Methoden.
Bei Neuanschaffungen in der Küche können bewusst energiesparende Küchengeräte gewählt werden, was den Stromverbrauch weiter senkt.
Der Text erschien als Original in der Märzausgabe 2016 des Magazins „Mieten & Wohnen“ des Mieterverbands. Der Artikel von Stefan Hartmann wurde von uns in gekürzter und zusammengefasster Form wiedergegeben.
Weitere Informationen:Originaltext Mieten&Wohnen
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