Kaum einer ist mehr ohne Smartphone unterwegs: Öffnungszeiten, Fahrpläne, Mails und Aktienkurse checken, die Ferien planen, Musik hören oder Spiele spielen. Doch die Wundergeräte saugen auch ordentlich Strom. Meist müssen sie täglich geladen werden. Wer die Akkulaufzeit verlängern möchte, sollte sich folgende Tipps zu Herzen nehmen:
So spart man Akku!
- Reduzieren Sie die Bildschirmhelligkeit und stellen Sie eine schnellere Bildschirmverdunkelung und Sperrfunktion ein.
- Schalten Sie WLAN und Bluetooth aus, wenn dies nicht benötigt wird. So verhindert man die permanente Suche nach Netzwerken.
- Definieren Sie, welche Apps automatisch im Hintergrund aktualisiert werden sollen. Schalten Sie die automatische Aktualisierung im Hintergrund von nicht allzu oft benötigten Apps aus.
- Deaktivieren Sie die automatische Ortung.
- Mit der Auflistung der Batterienutzung sieht man, welche Apps besonders viel Strom nutzen und kann diese ausschalten.
- Schützen Sie Ihren Akku vor extremer Kälte oder Hitze: Nicht in die pralle Sonne legen oder bei Kälte in eine Schutzhülle einpacken.
- Gratis Apps, welche ständig Zwischenwerbung senden, benötigen besonders viel Strom durch den ständigen Download. Kaufen Sie nach der Testphase die kostenpflichtige Version, wenn Ihnen die App gefällt.
- Aktivieren Sie unterwegs den Flugmodus (beispielsweise bei Auto- oder Zugreisen); durch das Suchen des Providers nach Tunnels verbraucht das Smartphone erheblich Strom.
- Übrigens, die geöffnete App im Hintergrund verbraucht nicht sehr viel Strom. Der grösste Stromverbrauch fällt mit der automatischen Aktualisierung an. Das manuelle Schliessen der Programme spart somit kaum Energie.
- Bei prekärer Akkuladung kann man mit Android oder iOS unter den Batterieeinstellung die Stromsparfunktion auswählen – dann werden die Apps nicht ständig aktualisiert, automatische Downloads werden deaktiviert und visuelle Effekte reduziert.
Im Vergleich mit Haushaltsgeräten verfügen Smartphones über einen relativ niederen jährlichen Stromverbrauch (1.9 kWh pro Jahr, das entspricht etwa 16-20 Stunden Velo fahren). Mit derselben Energie kann eine grosse Herdplatte nur rund 40-80 Minuten oder der Kühlschrank circa 6 Tage betrieben werden.
Der grösste Stromverbrauch wird durch die Ladegeräte verursacht. Auch wenn das Smartphone bereits vollständig geladen ist, zirkuliert der Strom. Dies verursacht insgesamt enorme Mengen an unnötig verbrauchter Energie. Sparsame Ladegeräte mit niedrigem Stand-by-Verbrauch helfen diese Mengen zu reduzieren. Diese “No-Load-Consumption“ bei Ladegeräten sollte möglichst tief sein; Bestwertung (also 5 Sterne) erhält ein Gerät mit weniger als 0.03 Watt. Besser noch: Nach Vollladung Stecker ziehen, das spart am meisten Strom!
Und nein, dieser Artikel soll nicht den Energieverbrauch der Smartphones schönreden. Nicht eingerechnet in diesem Verbrauch ist die graue Energie (siehe Artikel: Die weisse Emissionsweste & die ausgelagerte graue Energie) sowie den Verbrauch seltener Rohstoffe, welche meist nicht rezykliert werden. Behalten Sie Ihr Smartphone also möglichst lange, anstatt sich stromsparendere neue Geräte zuzulegen. Die graue Energie ist um ein vielfaches höher, als der damit eingesparte jährliche Energieverbrauch.
Rechnet man alle Energie zusammen, die für die Infrastruktur aufgewendet werden muss, wird bereits 3% des gesamten Weltenergieverbrauchs allein für die Mobiltelefone aufgewendet. Dies geht aus einer Studie von 2008 hervor, inzwischen dürfte der Anteil wohl bereits etwas höher sein.
Weiterführende Informationen/Quellen:
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Factsheet “Wie viel Energie steckt in einem Handy
Telefonica, Handy-Akku sparen, aber richtig
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