Im Dezember soll alles festlicher und stimmungsvoller erscheinen. Dabei ist alles erlaubt: Bescheidene Wachskerzen, grelle Lichterketten bis hin zu bunter und kitschiger Dekorationen. Auffallend sind vor allem die Beleuchtungen. Kaum ein Haus bleibt vom Lichterwahn verschont, erst recht nicht die öffentlichen Gebäude und Plätze. Dies ganz zur Freude von zahlreichen Passanten. Staunend schlendern die Menschen der Zürcher Bahnhofstrasse entlang, um „Lucy“ zu betrachten. Selbstverständlich darf ein Foto dabei nicht fehlen. Das rund ein Kilometer lange Lichtermeer besteht aus stolzen 23'100 LED-Lampen.
Der Stromverbrauch
Sobald die Stromrechnungen jedoch geöffnet werden, muss nüchtern festgestellt werden, welch grosser Aufwand die Beleuchtung mit sich bringt. Gemäss der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz werden in der Schweiz für Weihnachtsbeleuchtung jährlich rund 100 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom verbraucht. Davon schätzungsweise 40 Prozent von Privathaushalten. Dies sind zwei Prozent des gesamten Verbrauchs. Dies klingt erstmals nach wenig. Allerdings könnten damit 25‘000 Haushaltungen, gemessen am durchschnittlichen Stromverbrauch eines 4-Personen-Haushalts, ein ganzes Jahr leben. Es entspricht auch der Menge an erzeugter Energie durch Solarstromanlagen im Jahr 2010. WWF wagt ein weitere Beispielrechnung mit einem Rentierschlitten aus 2800 LED Lämpchen. Ein einzelnes Lämpchen erfordert zwar lediglich 0,064 Watt. Für den gesamten Schlitten – bei einer Betriebszeit von 14 Stunden pro Tag während fünf Wochen – werden somit knapp 90 kWh verbraucht. Dies ist mehr als ein LCD/LED-Fernseher in einem ganzen Jahr benötigt.
Energieverbrauch möglichst gering halten
Erfreulich dabei ist, dass die im Handel erhältlichen Produkte vermehrt mit LED ausgestattet sind. Diese sind gegenüber der Konkurrenz, den herkömmlichen Lichterketten, teurer. Allerdings ist der Energieverbrauch viel geringer. Bei einer Langzeitnutzung wird der Mehrpreis für das Produkt durch den kleineren Energieaufwand und somit geringeren Kosten wieder kompensiert.
Hinzuzufügen ist, dass die öffentlichen Weihnachtsbeleuchtungen nur stundenweise und meist nicht den gesamten Tag betrieben werden. So leuchten sie meist am morgen früh bis zum Sonnenaufgang und ab der Dämmerung bis um Mitternacht. Auch Zuhause sollten die Lichter nicht 24 Stunden strahlen. Der Anschluss an eine Zeitschaltuhr eignet sich perfekt, um die gewünschte Einschaltzeit zu regulieren. Damit muss man sich keine Gedanken um die Weihnachtsbeleuchtung machen, sie schaltet sich automatisch zur gewünschten Zeit ein und wieder aus.
Wer allerdings die natürliche Magie der Weihnachtszeit entdecken möchte, sollte lieber einen Spaziergang in der Natur machen, die kalte Luft einatmen und den hoffentlich bald kommenden Schnee geniessen. Wer dann noch den Kopf zum Himmel erhebt, wird ein wundervolles Lichtermeer aus Sternen erblicken.
Weiterführende Informationen/Quellen
Energie Schweiz
Weihnachts-Lichterketten& Co - die Fakten
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