Eishockey: vom gefrorenen See zum Kunststoff-Eisfeld

13 Jan 2017
Eishockey wird nicht mehr oft auf gefrorenen Seen, sondern auf Kunsteis gespielt. Eishockey wird nicht mehr oft auf gefrorenen Seen, sondern auf Kunsteis gespielt.

Gefrorenes Wasser macht sich nicht nur während des Sommers im Cocktail gut, sondern ist auch beliebt im Winter: Auf Schlittschuhen gleitet man elegant durchs Leben. Die Stolpersteine spürt nur die Natur.

Angefangen hatte alles auf zugefrorenen Gewässer. Doch schon seit Mitte des 19. Jahrhundert versuchte man eine künstliche Eisfläche zu erzeugen, um darauf Eishockey, Eiskunstlaufen und viele andere Sportarten zu betreiben.

Geschichte des Eishockeys

Anfangs 16. Jahrhundert gab es in Friesland und den Niederlanden schon Ballspiele auf dem Eis, noch ältere Spuren stammen aus Dänemark im Jahr 1134.  Eishockey hat seine Wurzeln in Kanada, wo indianische Ureinwohner ebenfalls im 16. Jahrhundert verschiedene Ballspiele kannten. Diese wurden während der französischen Kolonisation mit den Spielen der Soldaten vermischt und mit Ankunft der Engländer Mitte des 18. Jahrhunderts mit den alten, keltischen Mannschaftspielen Hurling und Shinty ergänzt. Wegen der vorherrschenden Bedingungen wurde das Spiel dann auf dem Eis ausgeführt. Soldaten wie Studenten fanden ihren Spass daran, auf Knochenkufen mit Stock und Ball übers Eis zu gleiten. 1875 wurde dann in Montreal das erste Eishockeyspiel in einer Halle dokumentiert. Heutzutage haben die Spiele der National League A (NLA) regelmässig über 2 Millionen Zuschauer.

Kosten eines Eisfeldes

Der neue Saisonstart fiel im August, wo von Winter, Schnee und Eis noch jede Spur fehlte. Während im September die einen noch vergnügt in den See sprangen, hätten die anderen lieber schon eine Eisschicht darüber. Da stellt sich die Frage, wie nachhaltig der beliebte Sport denn ist.
Der Betrieb einer offenen Kunsteisbahn in Zürich  verbraucht rund 800'000 Kilowattstunden pro Jahr. In der Schweiz gibt es rund 140 Eisbahnen, für deren Wasser- und Energieversorgung jährlich  ungefähr 19 Millionen Franken hingeblättert werden.  Je nach Wetter und Temperatur braucht es mehr oder weniger Energie, das Eisfeld nicht in eine Pfütze verschmelzen zu lassen.

Aussichten

Als Alternativen werden neuerdings Kunststoff-Eisfelder aufgebaut. In Zürich setzte sich dieses Verfahren aber nicht durch, da es mit erhöhtem Kraftaufwand des Sportlers verbunden ist. Füür Profisportler sei dies nur schwer umzugewöhnen. Bis auf die Reinigungsmaschine käme diese ganzjährig verwendbare Einrichtung jedoch ohne Strom und Wasser aus.
Weitere Versuche, Eisfelder etwas grüner zu gestalten kommen vom Bundesamt für Energie: Diverse Vorschläge zum Energiesparen beim Betreiben eines Eisfeldes können als PDF heruntergeladen werden. So wird zum Beispiel empfohlen, dass die Abwärme der Eisherstellung für Warmwasser der Duschen, den Restaurantbetrieb und zur Reinigung genutzt werden kann. Dies wurde in der Bossard Arena in Zug angewandt: Die erste nach Minergie-Standard zertifizierte Eishalle der Schweiz beheizt mit der Abwärme das Stadion und umliegende Gebäude.
Auch im Nachwuchs tut sich was. Die Swiss Ice Hockey Federation (SIHF) unterstützt beispielsweise das nationale Präventionsprogramm „cool&clean“, welches sich für fairen und sauberen Sport einsetzt. An der U18 WM 2015 in der Schweiz wurden verschiedene Bereiche wie Transport, Trinkwasser, Essen und Abfalltrennung nachhaltig gestaltet. Das bekämpft zwar nicht die Ursache des Problems, aber zumindest hilft es der Umwelt.

 

Weiterführende Informationen/Quellen
Bundesamt für Energie

 

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.