Nutzung erneuerbarer Energie auf dem Dach hat sich etabliert
Die Installation von Photovoltaik Anlagen auf Dächern ist inzwischen keine Pioniertat mehr. In der Regel werden auf Flachdächern die aufgeständerten Panels auf die Dachabdichtungsoberlage – meist Bitumen oder Kies – montiert. Diese Materialien können eine hohe Abstrahlungshitze bis zu 80°C entwickeln und heizen die Panels zusätzlich auf. Je wärmer das Modul wird, desto geringer wird der Wirkungsgrad. In herkömmlichen Ratgebern für die Wahl des passenden Systems wird selten auf diese Problematik hingewiesen.
Kühleffekt von Pflanzen
Der Hitzeentwicklung auf dem Dach kann relativ einfach begegnet werden. Durch den Umstand, dass Pflanzen durch die Verdunstung von Wasser die Umgebung kühlen, wird es auch auf sinnvoll begrünten Dächern nicht viel heisser als die vorherrschende Lufttemperatur. Dieser Effekt kann auf Solardächern genutzt werden. Forschungen haben ergeben, dass eine begleitende Begrünung Vorteile für die Energiegewinnung bringt.
Synergien nutzen
Schon eine Dachbegrünung allein, hat ein bemerkenswertes, ökologisches Potential. Viele mobile Tierarten wie Vögel, Insekten und Spinnen finden hier Nahrung und Unterschlupf. Wichtig ist die Wahl des optimalen Nährbodens und der geeigneten Pflanzen. Dank bautechnischen Fortschritten ist die Gefahr der Beschädigung der Dachabdichtung durch Wurzeln weitgehend gebannt. Ein Gründach hält zudem Niederschlagswasser zurück und entlastet die Kanalisation.
Durch die aufgeständerten Panels entstehen auf dem Dach unterschiedliche Standorte: unter Panels sehr wenig Licht und Wasser, zwischen den Panels vollsonnig, trocken und heiss; im Traufbereich halbschattig und frischer. Dadurch können sehr unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Durch eine gezielte Pflanzung, die diese Voraussetzungen berücksichtigt, entsteht ein vielfältiger, wertvoller Grünraum, der ein Beitrag zur Biodiversitätsförderung leisten kann.
Ein weiteres Plus: Für die Befestigung der Panels auf Nacktdächern muss das Dach durchdrungen werden und es entstehen Punktlasten. Ist das Dach hingegen begrünt, dient die Nährbodenschicht als Auflast und die Solaranlage ist genügend verankert.
Wird eine extensive Begrünung gewählt, kann sich dieses System nach anfänglicher Pflege selber regulieren. Der Pflegeaufwand ist somit mit der Pflege der Solaranlage gut vereinbar.
Und die Nachteile?
Wird das Dach nachträglich begrünt und/oder mit Panels bestückt, muss die Tragfähigkeit des Daches genügend hoch sein. In der Schweiz sind aber die Dächer meistens auf eine hohe Traglast ausgerichtet. Eine nachträgliche Erhöhung ist aber machbar.
Weiter können zu hochwachsende Pflanzen zur Beschattung der Panels führen. Durch die Verwendung geeigneter Pflanzen und besonders durch die Wahl des angepassten Nährbodens wird dies verhindert. Durch etliche Forschungsversuche sind optimale Begrünungen bekannt.
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