Ungelöstes Problem Atommüll

Ungelöstes Problem Atommüll

In rund 31 Ländern stehen Kernkraftwerke. Nicht in einem davon ist eine vernünftige Lösung für die Lagerung des Atommülls anzutreffen. Ein weltweit ungelöstes Problem.

Durch die Nutzung von Atomenergie entsteht 80% des weltweiten Atommülls. Nur ein kleiner Teil ist auf Waffenproduktion und die Medizin zurückzuführen. Es sammeln sich verschiedene Materialien an, angefangen mit den Brennstäben der Reaktoren über Putzlappen und Arbeitskleidung bis hin zum Bauschutt eines Kernkraftwerk-Rückbaus. All diese Gegenstände sind radioaktiv verseucht und müssen Jahrtausende lang verwahrt werden.

International wird zwischen schwach-, mittel- und hochradioaktiven Endprodukten unterschieden. Viele der radioaktiven Substanzen müssen über 1 Million Jahre sicher gelagert werden können, bei Plutonium sind es beispielsweise 24‘000 Jahre. Nur schon die Signalisation der Gefahrenzonen stellt angesichts dieser Zeiträume ein nur schwer lösbares Problem dar.

Kein Ende in Sicht

Nach Angaben der World Nuclear Association fallen jedes Jahr ungefähr 12‘000 Tonnen hochradioaktive Abfälle an. Allein in Russland lagerten Ende 2008 über 700‘000 Tonnen. Ein Ende ist bislang nicht in Sicht. Obwohl in vielen Ländern der Atomausstieg im Gange ist, gibt es in anderen Teilen der Welt Pläne für neue Atomkraftwerke. Besonders im asiatischen Raum wollen viele Länder aufrüsten. Somit wird also auch in Zukunft mehr Abfall entstehen.

Probleme mit der Entsorgung

Bis heute wurde keine ideale Möglichkeit gefunden, die gefährlichen Materialien zu verwahren. Bis 1994 konnte der Atommüll legal im Meer versenkt werden. Auch die Schweiz entsorgte im Nordatlantik. Eine Entsorgung im Weltall wurde in Betracht gezogen, diese Idee verwarf man allerdings wieder, da das Risiko einer Verstreuung der Radioaktivität über der Erde zu gross ist. Auch das Verwahren im Eis der Arktis oder in einer Tiefseerinne stand zur Diskussion. Aufgrund mangelnder Kontrollierbarkeit kommt aber keine dieser Varianten in Frage.

Heute hat sich die Idee einer Lagerung in tiefen geologischen Formationen durchgesetzt. Dabei wird der Abfall nicht einfach vergraben. Ein Endlager muss über mehrere natürliche und technische Barrieren verfügen und extrem stabil sein. Dabei spielt auch die umgebende Gesteinsschicht eine Rolle.

Lagerung in der Schweiz

In der Schweiz hat sich die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) für ein Tiefenendlager in Sedimentgesteinen entschieden. Vier verschiedene Gesteinsschichten wurden ausgewählt:

- Opalinuston
- Tongesteinsabfolge 'Brauner Dogger'
- Effinger Schichten
- Mergel-Formationen des Helvetikums


Sie alle erfüllen die wichtigen Anforderungen, sind nicht wasserdurchlässig, isolierend und haben ein gutes Abdichtungsvermögen.

Mit den Standorten Jura Ost, Zürich Nord-Ost und nördlich von Lägern sind drei mögliche Orte ausgewählt worden, an denen ein Endlager entstehen könnte. Diese will der Bundesrat vertieft untersuchen lassen. Bis zum endgültigen Bau eines solchen Lagers werden noch einige Jahre vergehen. Sicherlich wird auch das Volk mitentscheiden können, an welchem Standort die Idee realisiert werden soll. Klar ist, niemand möchte Atommüll vor seiner Haustüre - trotzdem muss bald eine Lösung dafür gefunden werden. Momentan wird der Atommüll der Schweiz in Würenlingen AG zwischengelagert.

Entsorgungsnachweis der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen
Website der Nagra

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