Der weltweite Aktionstag für die Windenergie findet alljährlich am 15. Juni statt. Der sogenannte Global Wind Day wurde 2007 vom Branchenverband European Wind Energy Association (EWEA) ins Leben gerufen. Inzwischen wird er auch vom Global Wind Energy Council (GWEC) unterstützt und propagiert.
Späte Ehren
Der Wind ist ein vieldeutiger Begriff. Der Wind wird besungen (Blowin’ in the Wind), hat im metaphorischen Sinne grosse Bedeutung in Philosophie und Religion und einen Stammplatz in der Dichtung - wie in Goethes Erlkönig (Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?). Gefürchtet wird der Wind, wenn er zerstörerische Ausmasse annimmt. Und dies geschieht durch den Klimawandel immer häufiger, wie beispielsweise die unvergleichliche Heftigkeit des Hurrikans Katrina 2005. Ein paar Jahre davor 1999 verursachte schon der Sturm Lothar in unseren Breiten immense Waldschäden.
Eigentlich erstaunlich, dass erst vor gut 10 Jahren ein Ehrentag für diese Wettererscheinung geschaffen wurde. Dabei wird der Wind schon seit Menschengedenken als Energiequelle genutzt: Windmühlen, Segelschiffe und Drachenfliegen sind uralte Anwendungen.
Weltweit beteiligen sich rund dreissig Länder am Global Wind Day. In Europa sind es insbesondere Österreich und Deutschland, die am 15. Juni Veranstaltungen zum Thema Wind und Windenergienutzung anbieten. Die Schweiz begeht diesen Tag (noch?) nicht, jedenfalls nicht offiziell. So springen wir in die Bresche und weisen auf diesen Aktionstag hin.
Erneuerter Nutzen
Mit der Energieverknappung hat der Wind eine weitere wichtige Bedeutung als erneuerbare Energiequelle erhalten. In den letzten rund 20 Jahren ist die Windenergie zu einer schnell wachsenden Energieressource der Welt geworden.
«Die Nutzung der Windenergie ist keine neue Technologie, sie ist die Wiederentdeckung einer traditionsreichen Technik.»
Erich Hau, Ingenieur Windkraftanlagen
Ende 2017 waren in der Schweiz 37 Gross-Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 75 Megawatt (MW) in Betrieb. Dies entspricht weniger als 0,2% des gesamten Stromverbrauchs unseres Landes. Unsere Nachbarn Österreich mit 10% und Deutschland mit 12.3 % des gesamten Stromverbrauches stehen besser da. Der Spitzenreiter in Europa ist Dänemark mit 36,8 %. Dies ist auch weltweit betrachtet überdurchschnittlich. 2016 war der Anteil der Windenergie bei gut 3% des gesamten, weltweiten Stromverbrauchs. Die Zahlen sind sehr verallgemeinernd, je nach Topographie eines Landes eignet sich die Nutzung des Windes mehr oder weniger gut. Dennoch macht es Sinn, vermehrt auch diese Energieressource zu nutzen.
Kommentare (1) anzeigenausblenden
Es ist also durchaus günstig, wenn der Windstromanteil bei uns klein ist und das hoffentlich noch lange bleibt.
Uwe Scheibler, Wetzikon