Nachdem 2012 die meisten Glühlampen abgeschafft wurden, dürfen seit dem 1. September 2018 auch keine herkömmlichen Halogenlampen mehr auf den Markt gebracht werden. Die Schweiz folgt damit der Ökodesign-Richtlinie der EU, mit welcher Europa im Rahmen von Klimaschutzzielen im grossen Stil Strom sparen will. Seit 2009 wurden schrittweise ineffiziente Leuchtmittel verboten. Nun folgte ein weiterer Schritt: Ab sofort werden Halogen-Hochvoltlampen mit den Sockeln E14, E27 und GU10 nicht mehr produziert. Spezifische Modelle wie Stab-, Stift- und Reflektor-Lampen sind jedoch noch erlaubt, weil für sie kein geeigneter Ersatz besteht.
Bewegte Geschichte der Beleuchtung
Glühbirnen existieren schon seit der ersten Hälfte des 19. Jh. Ganz ähnliche Sorgen und Klagen, wie sie uns erst letzthin wieder begegneten, begleiteten ihren Siegeszug: Sie seien, im Vergleich zu Kerzen- und Gaslicht, kalt, „unnatürlich“ und bestimmt ungesund. Seitdem wurden sie stetig weiterentwickelt, bis mit Halogenlampen, Energiesparlampen und Leuchtdioden (LED) weitere Leuchtmittel auf den Markt kamen. Das europaweite Verbot der Glühlampe löste einerseits Proteste, andererseits Nostalgie aus; Menschen sehnten sich nach dem warmen und gemütlichen Licht der traditionellen Glühbirne. Deshalb wurden 2009 in der Glühlampen-Industrie Rekordumsätze verzeichnet: Manche Leute legten sich ganze Vorräte an, da sie den neuartigen und gesundheitlich und ökologisch bedenklichen Kompaktleuchtstofflampen (“Energiesparlampen“) misstrauten und das Licht der LEDs noch wenig variabel war. Doch insbesondere die Leuchtdioden entwickelten sich immer weiter und wurden markttauglicher; ihr Licht wurde angenehmer die Preise sanken.
Auf LED setzen
LED-Leuchtmittel sind wesentlich effizienter: Um 250 Lumen zu erzeugen, benötigen Halogenlampen eine Leistung von 25 Watt, während LED-Lampen dieselbe Leuchtkraft mit nur 3 Watt erreichen. Dass LED Lampen etwas teurer sind, fällt kaum ins Gewicht, denn nach wenigen Monaten lohnt sich die Investition dank ihrer hohen Energieeffizienz bereits. Ausserdem halten LED Leuchten doppelt so lange wie Energiesparlampen und bis zu zehn Mal länger als Halogenlampen. Umweltfreundlicher ist auch ihr Aufbau – sie enthalten zum Beispiel kein Quecksilber, wie dies bei Energiesparlampen der Fall ist. Weitere Vorteile sind, dass sie schnell zur vollen Lichtstärke kommen sowie beliebig gedimmt werden können.
Es lohnt sich also, spätestens jetzt auf LED umzusteigen. Diese gibt es mittlerweile in den verschiedensten Modellen, sodass herkömmliche Beleuchtung unkompliziert und schnell ausgetauscht werden kann. Noch im Betrieb befindliche Halogenlampen müssen aber nicht sofort ersetzt werden; das Verbot betrifft lediglich die Produktion.
Quellen und weitere Informationen:
Details des Bundesamtes für Energie BFE zur Energieeffizienz von Leuchtmitteln
SRF Kassensturz-Bericht zum Halogenlampen-Verbot
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