Die Tage werden kürzer und kürzer. Der nahende Winter hüllt unsere Städte in Dunkelheit. Mit Kunstlicht können wir der Finsternis entgegenwirken. Unser Lebensraum wird stark ausgeleuchtet. In den Städten könnte man fast vergessen, wie die Nacht in Wirklichkeit aussieht. Strassenbeleuchtungen sollen öffentliche Sicherheit gewährleisten und Verkehrsunfällen vorbeugen. Die Massnahmen gehen mit einem hohen Energieverbrauch einher. Des Weiteren birgt Lichtverschmutzung – eine anerkannte Form von Umweltverschmutzung, wie Gewässer- oder Luftverschmutzung – zahlreiche Probleme. Deshalb ist es wichtig, ein energieeffizientes Leuchtmittel und eine intelligente Steuerung für die Beleuchtung unserer Strassen und Städte zu wählen.
Aus Nacht wird Tag
In der Zeit vor der Industrialisierung richtete sich der Tagesablauf nach der Sonne. Wer nachts aus dem Haus wollte, musste sich mit einem Handlicht den Weg durch die dunkle Stadt schlagen. Sich ohne Licht auf der Strasse aufzuhalten, galt zeitweise als Anzeichen für kriminelle Absichten. Später wurden Hauseingänge ausgeleuchtet, dies war aber Angelegenheit von Einzelpersonen. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Schweizer Städte dann nach und nach grossflächig künstlich ausgeleuchtet. Den Anfang bildeten Öllampen, deren Betrieb allerdings aufwändig und teuer war. Sie wurden von Gas und dann von elektrischen Leuchtmitteln abgelöst. Mit der Evolution der Leuchtmittel konnten Aufwand und Kosten reduziert werden. In den erhellten Städten wurde die Sicherheit erhöht und das Nachtleben übersichtlicher.
Der Deal mit LED
LED Lampen weisen mehrere Vorteile auf und werden dementsprechend gerne eingesetzt. Ein Vorzug der Licht-emittierenden-Dioden ist ihre hohe Energieeffizienz. Erfreulich sind ausserdem Langlebigkeit und Funktionalität der Leuchten. LED Lampen können gezielt ausgerichtet werden und sind oft dimmbar. In den letzten Jahren haben LED Leuchtmittel den Markt erobert. Auch Städte und Gemeinden satteln laufend auf diese ökologischere Variante um.
Seit April 2015 gelten für die Strassenbeleuchtung der Schweiz neue Effizienzanforderungen. Entsprechend dieser Vorschriften dürfen Quecksilberdampflampen nicht mehr verkauft werden. Heute setzt man vorwiegend auf LED. Der komplette Umstieg ist aber noch nicht abgeschlossen. Die Lampen werden schrittweise ausgetauscht, sobald die älteren Modelle ersetzt werden müssen. Förderprogramme haben diese Umstellung begleitet und finanziell unterstützt.
Erhellet die Stadt!
Lichtverschmutzung schafft Probleme für Umwelt, Tier und Mensch. Neben den Leuchtmitteln hat aber auch die Steuerung der Strassenlampen einen bedeutenden Einfluss auf die ökologische Verträglichkeit der Beleuchtung. Ein Beispiel für ein innovatives Schaltsystem sind LED Lampen in Kombination mit Bewegungssensoren: Die LED Leuchten können auf eine reduzierte Grundhelligkeit gedimmt werden. Die Helligkeit der Strassenbeleuchtung wird erhöht, sobald Bewegungen erkannt werden. In naturnahen Gebieten mit einem geringen Verkehrsaufkommen ist ein solches bewegungsabhängiges System besonders interessant. In städtischeren Regionen testet man Lichtschaltungen, die vom Verkehrsvolumen abhängig sind. Das aktuelle Verkehrsaufkommen wird gemessen und dementsprechend wird die Helligkeit angepasst. Diese Methode hat gegenüber den Bewegungssensoren den Vorteil, keinen „Discoeffekt“ auszulösen.
Quellen und weitere Informationen:
Energie Schweiz Broschüre: Effiziente Strassenbeleuchtung mit LED
Historisches Lexikon Schweiz: Beleuchtung
energieschweiz.ch: Strassenbeleuchtung
Bundesamt für Umwelt BAFU: Lichtquellen
Kommentare (0) anzeigenausblenden