Der Kurs und die Beliebtheit von Bitcoin und ähnlichen digitalen Währungen sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen – und damit auch der Energieverbrauch. Die Kryptogelder verbrauchen mittlerweile so viel Strom wie ganze Länder: Chile, Pakistan, Niederlande oder sogar Thailand werden immer wieder als Referenzen genannt. Präise Zahlen sind dabei schwierig zu ermitteln, doch bereits deren Grössenordnung zeigt, wie problematisch der Hype um die Kryptowährungen ist. Dass ihre Beliebtheit in absehbarer Zeit abklingt, ist dank ihrer Förderung durch prominente Persönlichkeiten wie Elon Musk nicht zu erwarten.
A Bit CO2
Die digitale Herstellung – auch Mining genannt - und Verwaltung von Kryptowährungen ist energieaufwendig. Computer müssen dafür in der Blockchain immer mehr und immer komplexere kryptografische Aufgaben lösen. Mit steigendem Kurs und zunehmender Beliebtheit nehmen auch die Transaktionen zu. Über 91 Millionen Überweisungen werden jährlich von Bitcoin-Miner ausgeübt. Eine einzige Überweisung verbraucht dabei so viel Energie wie ein durchschnittlicher Schweizer in eineinhalb Monaten. Grössere Server bis hin zu ganzen Rechenzentren sind mittlerweile nötig und werden mit dem steigenden Kurs der Digitalwährungen auch zunehmend rentabler. Während Bitcoin 2017 insgesamt noch um die 6,6 Terrawattstunden verbrauchte, so sind es gemäss verschiedener Berechnungen heute zwischen 112 bis 181 Terrawattstunden. Das entspricht gemäss Digiconomist ungefähr dem Stromverbrauch von Thailand und ist genug, um die gesamte Universität Cambridge für nahezu 700 Jahre zu betreiben. Im Vergleich zu Kreditkarten ist der Energie-Fussabdruck von Bitcoin somit pro Transaktion etwa 453’000-mal höher. Da ein Grossteil der Energie aus fossilen Quellen stammt, leisten Bitcoin und andere Kryptowährungen einen grossen Beitrag zu den globalen CO2-Emissionen. So führt eine einzelne Überweisung zu knapp 860 kg CO2. Damit könnte rund 143’000 Stunden auf YouTube gestreamt werden. Der jährliche CO2-Fussabdruck liegt bei geschätzt 86 Megatonnen CO2.
Der Stromverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen sind enorm - aber den meisten Nutzern weiterhin nahezu unbekannt. Umweltfreundlichere Alternativen gäbe es – beispielsweise Cardano oder Polkadot – diese sind jedoch weniger bekannt und dadurch auch weniger beliebt.
Quellen und weitere Informationen:
Bayerischer Rundfunk: Bitcoin -Warum die Kryptowährung so viel Strom verbraucht
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