Windkraftwerke hoch über den Wolken

26 Jul 2011

Windkraft soll mittels Drachen, Leichtflugzeugen und Ballons schon bald über den Wolken gezapft werden. Die windige Höhe birgt allerdings zahlreiche Herausforderungen.

 

Bereits vor 30 Jahren hat der australische Forscher Bryan Roberts an Höhenkraftwerken getüftelt und bewiesen, dass diese funktionieren können. Als Flugobjekte verwendete er eine Kreuzung zwischen Kite und Hubschrauber. Seine Konzepte haben in den vergangen Jahren eine Renaissance erlebt – weltweit arbeiten zurzeit über 60 Institutionen und Unternehmen an Flugwindkraftwerken. Erste Erfolge konnten bereits erzielt werden.

So testet derzeit das italienische Unternehmen KiteGen eine 40-Kilowatt-Pilotanlage. Energie wird durch einen riesigen Drachen erzeugt, der in bis zu 800 Metern Höhe seine Kreise dreht. Durch die Flugbewegung wird ein Generator auf dem Boden angetrieben und es wird Strom erzeugt. Das nächste Projekt von KiteGen sieht eine 3-Megawatt-Demoanlage vor, welche 2013 fertig gestellt sein soll.

Die Drachen fliegen in bis zu 800 Metern Höhe

Nicht nur Drachen sollen in luftiger Höhe Strom erzeugen, auch flugzeugähnliche Modelle werden getestet. Die niederländische Firma Ampyx Power arbeitet an einem solchen System. Bislang ist allerdings erst ein 10-Kilowatt Prototyp in der Luft. Der Vorteil von solchen Modellen ist die bessere Vorhersagbarkeit des aerodynamischen Verhaltens im Vergleich zu den Drachen. Zudem fliegen diese flugzeugähnlichen Objekte sehr schnell und erzeugen dadurch höhere Kräfte. Im Gegensatz dazu sind sie einiges schwerer und viel teurer. Das macht die Erforschung und Erprobung nur für finanzstarke Unternehmen oder Institutionen möglich.

Neben Drachen- und Flugzeugkraftwerken versprechen sich Forscher viel von Konzepten mit Ballons. Die mit Helium befüllten Ballons, welche bis zu 300 Meter hoch steigen, arbeiten ähnlich wie ein Wasserrad: durch die Luftbewegungen werden Schaufeln in der Hülle des Gebildes angetrieben, welche direkt mit einem Generator verbunden sind. Das kanadische Unternehmen Magenn Power will ein solches Minikraftwerk ab 2012 testen.

Für die Energieerzeugung in luftiger Höhe ergeben sich allerdings noch viele Herausforderungen. So müssen beispielsweise Fragen zu Blitzschlag und Vereisungen geklärt werden. Auch die verlustarme Energieübertragung zum Boden ist eine grosse Herausforderung. Nichts desto trotz bietet die Flugwindkraft enormes Potential. Der Markt sei hoch attraktiv, darüber sind sich die Experten einig.

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