Mit Hilfe der Sonnenergie die Temperatur im Raum abkühlen. Dies mag zwar paradox klingen, ist aber ebenso simpel wie genial: Je höher die Aussentemperatur, desto mehr Sonnenenergie steht zur Verfügung, um den Innenraum zu kühlen. Eine solarthermische Klimaanlage nutzt die Sonnenwärme als Energiequelle um die Raumtemperatur zu senken. Da diese Anlagen Wasser als Kühlmittel verwenden, sind sie besonders umweltfreundlich.
Seit rund zehn Jahren bahnt sich diese Technologie ihren Weg. Die erste solarthermische Kälteanlage der Schweiz ist seit 2002 in Betrieb. 2010 waren bereits 30-40 kleinere Modelle mit bis zu 100 Kilowatt Kühlleistung auf dem Markt, die sowohl für Privathaushalte als auch für Bürogebäude geeignet sind. Der Schritt vom Nischenprodukt zur Serienfertigung scheint kurz bevor zu stehen.
Das Marktpotenzial für diese Technologie ist durchaus vorhanden. Die energiepolitische Strategie der EU, der sich auch die Schweiz verpflichtet hat, fordert 20 Prozent CO2-Reduktion, 20 Prozent erneuerbare Energie und 20 Prozent mehr Energieeffizienz bis 2020. Die Energiekosten werden durch diese Ziele vermutlich in die Höhe getrieben, was die Chancen für solarthermische Klimaanlagen steigert. Darüber hinaus wird mit dem prognostizierten Temperaturanstieg die Zahl der zu kühlenden Räume und der Energiebedarf der Gebäude zunehmen. Dies erhöht das Marktpotenzial solarthermischer Kältemaschinen in erheblichem Masse.40 bis 60 Prozent Energie lassen sich durch solche Anlagen einsparen
Solare Klimaanlagen bieten zwar ein enormes Einsparungspotenzial, erfordern aber höhere Investitionskosten. In der Anschaffung sind sie drei- bis fünfmal teurer als konventionelle Kompressoranlagen. Die Betriebskosten hingegen sind deutlich geringer, da über 40 bis 60 Prozent Primärenergie eingespart werden kann. Zusätzlich zur Kälte liefern solarthermische Kälteanlagen über einen Warmwasserspeicher warmes Wasser zum Duschen oder Heizen.
Solare Kühlanlage können so auch in unseren Breitengraden helfen, konventionell erzeugte Energie zu sparen – ohne aber auf die Annehmlichkeiten von Klimaanlagen zu verzichten.
Kommentare (0) anzeigenausblenden