Bakterium bindet Atommüll

Dem Mikroorganismus mit dem Namen Geobacter uraniireducens ist es möglich, Uran an sich zu binden. Damit könnte verhindert werden, dass in Böden enthaltenes radioaktives Uran das Grundwasser verseucht.

Schon länger bekannt ist, dass Bakterien Stoffe abbauen können. So werden spezielle Arten für das Recycling erdölverseuchter Böden gezielt eingesetzt. Neu ist die Erkenntnis, dass es Bakterien gibt, die nicht nur bestimmte Stoffe, sondern sogar radioaktive Substanzen binden können. 

Die Bakterien gehören zur Familie der Geobacter. Diese wurden erstmals 1987 in Faulschlamm des Potomac in Washington D.C. entdeckt. Sie atmen, allerdings nicht Sauerstoff, sondern Metall. Das Geobacter sulfurreducens beispielsweise reduziert Schwefel, um so Energie zu gewinnen. Bei diesem Vorgang überträgt es Elektronen aus seiner Nahrung auf einen elektronenhungrigen Molekülempfänger. 

Geobacter uraniireducens oder auch Geobacter metalliireducens bevorzugt Uran. Es ist ein acetathungriges Bakterium, das seine freien Elektronen auf Metalle und Schwermetalle überträgt. Dadurch wird es zu einer wasserunlöslichen Form reduziert. 

Hilfreich zur Bindung von Uran sind dem Bakterium die leitfähigen Nanodrähte. „Unsere Entdeckung zeigt klar, dass diese Drähte der primäre Katalysator für die Uraniumreduktion sind. Sie führen eine Art Galvanisierungsprozess durch, immobiliseren damit das radioaktive Metall und verhindern beispielsweise einen Eintritt ins Grundwasser“, sagt Gemma Reguera, Forscherin Michigan State University (MSU). 

Die Gefährlichkeit verliert das wasserunlöslich verknüpfte Uran zwar nicht, aber es kann nicht mehr ins Erdreich und somit auch nicht ins Grundwasser sickern. Abzubauen und zu entsorgen ist es dennoch.

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