Computerentwicklung und Energieverbrauch – quo vadis?

28 Aug 2012

Computer sind nicht nur multifunktionelle Informations- und Kommunikationswerkzeuge, sondern auch allgegenwärtige Stromfresser. Seit einigen Jahren schrumpfen die Rechenmaschinen. Laptops, Smartphones und Tablets verbrauchen weniger Energie, aber vermögen sie die PCs abzulösen?

Vom elektrischen Licht über das Telefon, Radio und den Fernseher bis hin zum modernen Computer haben zahlreiche Erfindungen dafür gesorgt, dass heute auch dort Energie verbraucht wird, wo dies früher nicht der Fall war. Beispielsweise hat der Mensch bei der Zubereitung seiner Mahlzeiten durch die zum Kochen benötigte Wärme schon seit Urzeiten Energie verbraucht, aber erst in jüngster Zeit ist es möglich und durchaus verbreitet, dass während dem Essen das Radio oder der Fernseher läuft und dadurch ein zusätzlicher Elektrizitätsbedarf gedeckt werden muss. Auch war der Energieverbrauch früher stärker an unmittelbar wahrnehmbare Vorgänge gebunden, etwa beim Heizen, das lange Zeit nicht voll automatisiert war, oder beim Kochen, beim Bauen oder Transportieren. Im Gegensatz dazu wird die Energie heute vermehrt auch schleichend verbraucht, etwa durch den Computer im Stand-by-Modus oder durch das beim Telefonieren unnötigerweise noch im Hintergrund laufende Fernsehgerät.

Eine global wachsende Bevölkerung, aufstrebende Industrien und die Erfindung immer neuer Technologien haben den globalen Energiebedarf ansteigen lassen. Die damit verbundenen Probleme sind wohl bekannt und reichen von einer Luftschadstoff- und Lärmproblematik über die Ausbeutung und Verschmutzung von Gewässern bis hin zur Verwüstung von Landschaften und Belastung von Böden. Die rasante Entwicklung und Verbreitung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien stellt vor diesem Hintergrund eine zusätzliche Ressourcen- und Umweltbelastung dar. Allerdings sind die Computer und Bildschirme nicht nur zunehmend leistungsfähiger und hochauslösender geworden, sondern gleichzeitig auch kleiner, sparsamer und flacher.

Deutlich wird diese Tendenz beim Trend weg von den Desktop PCs hin zu den Laptops, Smartphones und Tablets. Die grossen, klobigen Rechner von damals haben sich zu den kleinen, eleganten Mobilgeräten von heute gewandelt. Letztere brauchen - alleine schon durch ihr Weniger an Gewicht bedingt - auch weniger Strom und verursacht kleinere Mengen Abfall. Inwieweit diese Entwicklung als positiv für die Umwelt gewertet werden kann, bleibt jedoch kritisch abzuwägen, denn ähnlich wie der Computer nicht das papierlose Büro hervorgebracht hat, haben auch die neueren, schlankeren Geräte nicht die herkömmlichen Desktop-Computer ersetzt. Es steht zu befürchten, dass dies auch nicht geschehen wird, und so all die praktischen neuen Geräte einfach eine Zusatzbelastung darstellen. Wo früher ein ganzer Raum für einen Computer gebraucht wurde, dessen Rechenleistung heute spielend auf der Fläche einer Zigarettenschachtel erbracht werden kann, stehen heute wiederum die riesigen Serverhallen, die abgesehen von der Energie zur Rechenleistung noch stark heruntergekühlt werden müssen.

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