Holzenergie in der Schweiz - wie weiter?

21 Sep 2012

Mit dem Atomausstiegs-Entscheid des Bundesrats wird die Energieversorgung der Schweiz neu ausgerichtet. Neben Energieeffizienz und sparsamerem Umgang mit Energie erhalten die erneuerbaren Energien einen bedeutenden Stellenwert. Die Energie aus Holz spielt dabei eine wichtige Rolle.

Für die Holzenergie gilt es, die nachhaltig verfügbaren Potenziale auszuschöpfen und Energieholz mit maximalem Wirkungsgrad zu nutzen. Dabei wird nebst Wärme auch zunehmend Strom nachgefragt, weshalb der Trend zur Wärmekraftkopplung mit Stromerzeugung anhalten dürfte.
Anlässlich des 12. Holzenergie-Symposiums (14. September 2012) an der ETH in Zürich stellten Experten aus Forschung, Industrie und Behörden den aktuellen Stand der Technik in der Schweiz vor und diskutierten über die neue Energiestrategie, Massnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien und technische Innovationen im Bereich Wärme- und Stromerzeugung sowie Trends künftiger Anwendungsmöglichkeiten.

Die Vorstellung der Energiestrategie 2050 des Bundes, die demnächst in die Vernehmlassung gehen wird, und die Auswirkungen geplanter Massnahmen der Energiepolitik auf die Wirtschaft ergeben gemäss Erhebungen der ETH einerseits, dass die Ziele der Energie- und Umweltpolitik erreichbar sind und andererseits sich die Wirtschaft dabei weiter entwickeln kann. Dies bedeutet, dass Wohlstand auch bei geringerem Energieverbrauch möglich ist und ausserdem der Wandel der Energieversorgung Chancen für innovative Geschäftsmodelle eröffnet, beispielsweise im Bereich Cleantech.

Für die Holzenergie gilt es, das nachhaltig nutzbare Potenzial zu identifizieren und das Holz mit maximalem Nutzen umzuwandeln.

Th. Nussbaumer

Die Holzenergie verfügt zwar noch über ein Ausbaupotenzial, dürfte sich aber in naher Zukunft auf einem Gleichgewicht einpendeln. Dabei wird insbesondere der Einsatz von Pellets (vorzugsweise in Kombination mit Solarkollektoren) weiter zunehmen, da damit ein effizienter und praktischer Ersatz für Ölheizungen möglich ist. So kann Wärme für Heizung und Wasser nicht nur CO2-frei und damit klimaneutral erzeugt, sondern auch ein Beitrag zur regionalen einheimischen Wertschöpfung und Schaffung von Arbeitsplätzen geleistet werden. Auch Hackschnitzel und Stückgut werden besonders in grösseren Anlagen und Nahwärmeverbünden weiterhin zum Einsatz kommen. Zunehmend wird dabei aber angestrebt, einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen, sei dies durch vorgängige Reduktion des Wassergehalts oder gar extremer Trocknung durch Torrefizierung zur Erhöhung der massen- und volumenbezogenen Energiedichte und damit des Heizwerts des Rohmaterials.

Nach langen Jahren der Forschung und Erprobung kann mit dem verstärkten Einsatz der Biomassevergasung in der Praxis gerechnet werden, wobei verschiedene technische Ansätze für kleinere und grössere Anlagen bestehen. Für den Ein- und Mehrfamilienhaus-Bereich besonders interessant wird die Einführung der Kombination Pelletsheizkessel mit Stirling-Motor sein, da damit auch Strom für den Eigenbedarf produziert werden kann.

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