Neben den viele Vorteilen bringt der digitale Wandel auch allerlei negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Doch wir Verbraucher und Verbraucherinnen stehen dem nicht machtlos gegenüber.

Fakten: Immer mehr Investoren stecken ihr Geld in Non-Fungible-Token. Dies sind Kryptowerte, die digitale, aber auch physische Gegenstände in einer Blockchain repräsentieren. Experten des NFT Clubs untersuchten neulich die Umweltfolgen von NFT. Ihre Berechnungen ergeben, dass ein durchschnittlicher NFT während seines Bestehens 211 Kilogramm CO2 in die Atmosphäre abgibt. Vor allem die Prägung eines neuen NFTs ist umweltbelastend, und die CO2-Emissionen beim Blockchain-Mining sind immens. Bei den gegenwärtigen Emissionswerten verursacht ein NFT-Händler in nur einem halben Jahr so viele CO2-Emissionen wie eine 838’000 Kilometer lange Autofahrt, zur Rückbindung der Emissionen eines einzelnen, durchschnittlichen NFTs müssten 3,5 Bäume aufwachsen.


Folgerung: Nur weil etwas digital ist, heisst es noch lange nicht, dass die Umweltbilanz gut ausfällt. Allzu leicht werden die immensen Energiekosten übersehen, die insbesondere bei aufwändigen Internet-Tätigkeiten anfallen. Aber zumindest in diesem Fall ist es recht einfach, aus der Bredouille wieder herauszukommen: Wenn die Nachfrage zurückgeht, sinkt auch der Energiekonsum wieder.

 

Quellen und weitere Informationen:
NFT Club: How bad are NFT for the environment?

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Fakt: Egal ob Ferienfotos, Arbeitsdateien oder Videos; solche Dateien speichern wir in der heutigen Zeit digital - häufig auf einer Cloud. Für die Speicherung digitaler Daten braucht es jedoch riesige Datencenter, welche einen hohen Strombedarf aufweisen. Gemäss des Forschungsprojektes «Green Cloud-Computing» liegt die Bandbreite eines Rechencenters zwischen 105 Kg und 153 Kg CO2- Äquivalenten pro Terabyte Speicherkapazität und Jahr. Als Referenz wurden dabei drei Streaming-Anbieter gewählt.
Die immateriellen Daten erhalten auf diesem Weg viel fassliche Substanz. Auch in Umweltbelastungspunkten ausgedrückt -welche nebst den Treibhausgasemissionen weitere Aspekte wie Wasserverbrauch oder den Druck auf die natürlichen Ressourcen beachten - steht die Online-Cloud schlecht da: So führt das Speichern von 1000 Fotos in einer Cloud zu rund 2385 Belastungspunkten jährlich, während beispielsweise eine externe Harddisc nur 59 jährliche Punkte verursacht. Diese Werte resultieren einerseits aus dem Betrieb des Rechenzentrums und andererseits aus der Verwendung der Netzinfrastruktur für das Hochladen und Abrufen der Daten.

Folgerung: Obwohl Datenspeicherung auch nachhaltiger ginge – beispielsweise durch das Speichern auf einer externen Festplatte, welche nur Energie verbraucht, wenn sie auch wirklich genutzt wird – hinterlegen viele Nutzerinnen und Nutzer ihre Daten in der Online-Cloud. Diese ist bequem und hat den Vorteil, dass die Daten auf fast jedem Gerät abrufbar sind.
Daten, welche nicht regelmässig gebraucht werden, wie beispielsweise Ferienfotos oder alte Arbeitsunterlagen, sollten daher besser auf einer externen Festplatte gespeichert werden.

weitere Informationen:
Srf: Streaming lässt den ökologischen Fussabdruck wachsen
Green Cloud-Computing: Energie- und Ressourceneffizienz digitaler Infrastrukturen

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Fakt: Rund 60 Prozent des gesamten Internet-Datenverkehrs entfallen auf Videos. Auch Netflix leistet seinen Beitrag dazu: Im Jahr 2019 wurden für die Produktion und die Speicherung des Materials von Netflix insgesamt 451 000 Megawattstunden Energie verwendet. Dies entspricht rund so viel wie 56 Windräder in einem Jahr liefern. Netflix versichert jedoch, dass der Strom aus erneuerbaren Energien stammt oder mit dem Kauf von Grünstrom-Zertifikaten ausgeglichen wird.
Auch die Netzwerkinfrastruktur verbraucht Strom. Dabei ist das Zugangsnetz entscheidend. Die Mobile Datenverbindung schneidet in punkto Ökobilanz deutlich schlechter ab als WLAN-Verbindungen: Eine Stunde Streaming über ein 3G-Netz bedeutet eine Umweltbelastung von 90 Gramm CO2. Mit dem 4G-Netz sind es nur noch 13 Gramm, während es bei einer WLAN-Glasfasernetz-Verbindung nur noch 2 Gramm pro Stunde sind.

Folgerung: Beim Streamen wird Strom verbraucht. Gemäss dem Konzern Netflix entstammt dieser jedoch aus nachhaltigen Quellen. Mit der richtigen Netzwerkverbindung kann die Emission ausserdem minimiert werden: Netflix-Filme sollten daher entweder über eine WLAN oder LAN-Verbindung gestreamt oder bei einer solchen heruntergeladen werden. Durch das Herunterdrosseln der Bildauflösung von der höchsten Bildqualität werden ausserdem bis zu 23-mal weniger Daten transportiert, was die Emission zusätzlich verringert. Ein Qualitätsunterschied ist insbesondere bei kleiner Bildschirmgrösse kaum zu erkennen. Die Wahl des elektrischen Geräts spielt ohnehin eine wichtige Rolle: Kleine und neue Geräte verbrauchen weniger Strom als solche mit einem grossen Bildschirm.

weitere Informationen:
Ilka Knigge: Wie klimaschädlich sind Netflix & Co.?
Alexander Siemon: Grüner Streamen

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Die Radiobranche hat sich auf einen Wechsel von UKW auf DAB geeinigt. Ab 2023 soll die UKW-Ära ein Ende nehmen. Die SRG wird ihre UKW-Sender im August 2022 abschalten und die Privatradios beenden die Ära schliesslich im Januar 2023.

Das achte Swiss Green Economy Symposium (SGES) in Winterthur anerbot sich im Sinne des 17. Nachhaltigkeits-Ziels der UN-Agenda 2030 «Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben füllen» als Treffpunkt für Dialog und Austausch. Das kontrovers anmutende Tagungsthema war denn auch Rahmen zahlreicher Vorträge und sog. Innovationsforen für nachhaltiges Wirtschaften.

Die Potenziale der Blockchain sind noch lange nicht ausgeschöpft. Auch für Umweltschutz und die Bemühungen um Nachhaltigkeit hält die Technologie vielversprechende Lösungen bereit.

Jahrbuch Ökologie 2019/20

Wie jeder technologische Umbruch zuvor birgt auch die Digitalisierung gleichermassen Gefahren und Chancen. Diese mit Blick auf unsere Nachhaltigkeitsbemühungen zu gewichten und sachkundig aufzuzeigen, wie sie in konstruktive Bahnen gelenkt werden können; das unternimmt das neue Jahrbuch Ökologie.

Ziele der Digitalagenda des deutschen Umweltministeriums sind zum einen, die Digitalisierung in umweltfreundliche Bahnen zu lenken, sowie die Chancen der Digitalisierung für den Umweltschutz zu nutzen.

Wenn Algorithmen und Daten den Verkehr bestimmen

Timo Daum unternimmt mit seinem Buch eine vorausschauende, kompetente Einordnung der Risiken und Chancen der digitalisierten Mobilität.

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