Duftstoffe werden eingesetzt, um die Gefühlslage und das Verhalten zu beeinflussen. Gewisse Stoffe wirken aktivierend, andere wiederum beruhigend. Diese Effekte können bereits bei Konzentrationen auftreten, die noch nicht bewusst riechbar sind. Als Quelle dienen oft ätherische Öle, die aus Pflanzen oder Pflanzenteilen gewonnen werden und einen starken, charakteristischen Geruch haben. Verwendet werden sie nebst Duftkerzen und Räucherstäbchen auch in Raumluftparfüms und Duftlämpchen.
Beim Verbrennen von Kerzen und Stäbchen lösen sich Teilchen, deren Grösse häufig nur im Nanometer Bereich liegen. Da sie so winzig sind, dringen sie tief in die Lungen ein und können sogar Zellschranken überwinden und in das Blut gelangen. Bei den Kerzen hängt die Zusammensetzung der freigesetzten Schadstoffe vom verwendeten Wachs, allfälligen Dekormaterialien und den Verbrennungsbedingungen ab. Ein zu langer Docht beispielsweise führt zu einer höheren Belastung mit Russpartikeln. Räucherstäbchen sind noch gefährlicher. Da diese ohne Flamme und dadurch nicht vollständig verglühen, stossen sie viele gefährliche Partikel in die Luft. Sie setzen Benzole, Formaldehyd, Naphtalin und Pyren frei. Diese Schadstoffe gelangen über die Atemwege in den menschlichen Organismus und können diesem schaden. Ausserdem gelten sie als krebserregend.
Verbrennungsprodukte in der Raumluft können unter anderem Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen und Unwohlsein herbeiführen. Darüber hinaus kann das Risiko für chronische Atemwegserkrankungen zunehmen. Bei sehr hoher Belastung mit allergenen Duftstoffen können ebenfalls gesundheitliche Probleme auftreten. Bei Asthmatikern führen Raumdüfte in gewissen Fällen zu Reiz-Reaktionen und verstärken solche sogar noch. Die enthaltenen Stoffe, egal ob diese natürlich oder künstlich sind, können auch Kontaktallergien auslösen, die lebenslänglich haften bleiben.„Raumluftparfüms, Duftkerzen, Räucherstäbchen und duftende Öllämpchen sollten nur gezielt und zeitlich begrenzt eingesetzt werden. Danach, spätestens aber vor dem Zubettgehen, empfiehlt es sich, die Räume kräftig zu lüften (Stosslüftung).“ Bundesamt für Gesundheit (BAG)
Wer solche Produkte kaufen möchte, sollte sich dies vorher gründlich überlegen. Normalerweise sind die Inhaltsstoffe leider nicht deklariert. Warnungen oder Dosierhinweise sucht man vergeblich. Beides wäre auf jeden Fall notwendig, da schon ein bisschen mehr oder weniger den Unterschied zwischen Wohlgeruch und Gesundheitsrisiko ausmachen kann.
Weitere Links:
Dossier des BAG zu ätherischen Ölen
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