Laubbläser erreichen einen Schallpegel von mehr als 115 dB. Für die Ohren wird es bereits ab 85 dB kritisch. Grenzwerte gibt es keine, der maximale Schalleistungspegel muss jedoch auf dem Gerät angegeben werden. Im Gesetz heisst es lediglich: „Die Emissionen beweglicher Geräte sind soweit zu begrenzen, als dies technisch und betrieblich möglich sowie wirtschaftlich tragbar ist. Bei deren Einsatz darf das Wohlbefinden der betroffenen Bevölkerung nicht erheblich gestört werden. “ Der Vollzug liegt in der Verantwortung der Gemeinden und Kantone.
Werden Laubbläser mit Normalbenzin betrieben, entweicht der krebserregende Stoff Benzol, pro Betriebsstunde entspricht die Menge gleich viel wie hundert Autos mit Katalysator erzeugen würden. Benzolfreies, sog. Gerätebenzin, belastet die Umwelt nur unwesentlich weniger.
Nicht nur das Laub wird aufgewirbelt, sondern auch Hunde- und Katzenkot. Der aufgewirbelte Staub enthält Bakterien, Parasiten und Viren; zehnmal mehr als beim Laubrechen. Das Gewicht des Motors kann ausserdem zu Rückenproblemen führen.
„Laubbläser stellen ein Infektionsrisiko dar und können die Gesundheit schädigen.“
Jeroen Buters, Allergologe am Helmholtz Zentrum in München
Auch in der Garten- und Umgebungspflege werden Laubbläser eingesetzt, sogar Bauern ersetzen den Rechen beim Heuen an steilen Hängen mit den lärmenden Maschinen. Diese Massnahme führt dazu, dass die Artenvielfalt auf besagten Flächen abnimmt. Untersuchungen haben ergeben, dass bis zu 10% weniger Pflanzenarten vorkommen, wenn der Rechen durch die Heubläser ausgetauscht werden. Der Luftstrom von bis zu 300km/h bläst nämlich die Pflanzensamen weg. Beim Rechen entstehen zudem mehr offene Stellen, weshalb dort Pflanzen, die Bodenlücken bevorzugen, besser wachsen können.
Laubbläser zerstören mit orkanartiger Windstärke die Lebensgrundlage von Kleinlebewesen. Diese haben wichtige Funktionen und zersetzen das Laub zu Humus. Das Laub dient Ihnen und dem Boden als Winterschutz. Ausserdem ernähren sich andere Tiere wie Vögel oder Eidechsen von den Kleinlebewesen im Laub. In Beeten und unter Gebüschen sollte deshalb das Laub liegen bleiben.
Laubsauger haben noch grössere Auswirkungen auf die Natur als Laubbläser. Sie verletzen grössere und verschlingen kleine Tiere bis hin zu Fröschen und Molchen. Haben die Geräte eine Häckselfunktion, werden die Tiere zudem zerstückelt.
Wer auf den Laubsauger und -bläser verzichtet und zum Rechen greift, schont nicht nur Umwelt und Natur, sondern auch die eigene Gesundheit. Ausserdem tut man etwas für die eigene Fitness und kann sich teure Abos im Fitnesscenter sparen. Anstatt den Nachbarn mit dem Lärm des Laubbläsers zu belästigen, ist es besser, das Laub liegen zu lassen und dafür einen kleinen Schwatz zu halten – Igel und andere Lebensgenossen danken es!
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