Die Haut ist unser grösstes Organ; sie misst je nach Grösse und Gewicht der einzelnen Person etwa 1,5-2 m2 und wiegt bis zu 10 kg. Sie dient als mechanische und chemische Barriere der Organe gegen die Aussenwelt. Die Haut ist ein Teil des Immunsystems und dient als Sinnesorgan. Aufgebaut ist sie in verschiedene Schichten; die Oberhaut, die Lederhaut und das Unterhautfettgewebe.
Um die Haut zu pflegen und zu schützen, wird gesalbt und gecremt. Das Geschäft mit der Schönheit bringt der Kosmetikindustrie Milliardengewinne. Die Zusammensetzung vieler Cremes liest sich jedoch wie die Zutatenliste für einen Giftcocktail. Was die chemischen Namen genau bedeuten, ist für Konsumenten nicht nachvollziehbar. Viele Inhaltsstoffe wie etwa Konservierungsmittel, UV-Filter oder Duftstoffe sind aber schädlich für Mensch und Umwelt.
In einer Studie vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wurden 15 hormonell wirksame Stoffe in Kosmetika untersucht. Diese Substanzen können sich im Körper wie natürliche Hormone verhalten und zu Unfruchtbarkeit oder Krebs führen. Von den 60‘000 getesteten Produkten waren 30 % hormonell belastet, 20 % enthielten gleich mehrere der untersuchten Stoffe.
Konservierungsstoffe wie Methylisothiazolinon (MI) stoppen zwar die Vermehrung von Bakterien im Produkt selber, beim Verbraucher jedoch lösen sie Allergien und Hautirritationen aus. Der Dachverband der Kosmetikindustrie hat jetzt die Empfehlung herausgegeben, dass MI in Cremes und Lotions nicht mehr verwendet werden soll."In den letzten Jahren ist das MethylIsothiazolinon weltweit häufig angewandt worden. Seither beobachten wir einen rasanten Anstieg an allergischen Reaktionen.“ Werner Voss, Dermatologe
Vermehrt kommen in Pflegeprodukten ausserdem Nanopartikel zum Einsatz; so zum Beispiel als UV-Schutz. Nano-Titandioxid oder –Zinkoxid reflektieren das Sonnenlicht und schützen so vor der Sonne. Auch in Antifalten-Cremes sind sie zu finden, hier sollen kleinste Teilchen aus Silber und Aluminium für ein glatteres Hautgefühl sorgen. Ungeklärt ist jedoch, was Nanopartikel im Körper bewirken. In Tierversuchen traten gehäuft Entzündungen auf, die Organe wurden geschwächt und die Bildung von Tumoren gefördert. Gelangen die Nanopartikel in die Umwelt und insbesondere in Wasser, können sie die Wasserlebewesen schädigen.
Es ist äusserst schwierig, sich in diesem Chemikalien-Dschungel zurechtzufinden. Naturkosmetik enthält meist keine synthetischen Chemikalien, Lösungsmittel und Hautweichmacher und keine Erdölderivate; ein Beweis dafür, dass es auch ohne geht. Da der Begriff „Naturkosmetik“ nicht geschützt ist, ist hier jedoch Vorsicht geboten; es lohnt sich, auf bekannte Labels zu achten.
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