Die Schale von Eiern ist sehr porös. Beim Färben gelangen durch winzige Risse in der Eierschale Teile der Farbstoffe auf das Eiklar und werden später mit gegessen. Daher müssen Eierfarben den Anforderungen für Lebensmittelfarben genügen. Dies ist aber offensichtlich nicht immer der Fall: Bei einer Untersuchung von insgesamt 52 Eierfarben, hat Greenpeace Österreich in 43 Produkten bedenkliche Stoffe gefunden. Die Mehrheit der Produkte enthielt synthetische Azofarbstoffe wie Azorubin (E 122), Tartrazin (E 102), Brilliantschwarz (E 151) oder den Farbstoff Chinolingelb (E104). Diese können bei empfindlichen Personen Unverträglichkeitsreaktionen wie Allergien oder Asthma-Anfälle hervorrufen. Weiter sind sie krebserregend und können an der Auslösung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) massgeblich beteiligt sein, wie eine Studie der Universität Southampton ergab. Seit 2010 müssen in der EU Lebensmittel, die mit Azofarbstoffen oder Chinolingelb behandelt wurden, den Warnhinweis „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen" enthalten. Farben zum Selberfärben sind jedoch bisher von dieser Regelung ausgeschlossen. In der Schweiz fehlen entsprechende Warnhinweise gleich ganz, wie die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) bedauert.
„Die häufig verwendeten Azofarbstoffe stehen im Verdacht, beim Verzehr bei entsprechend veranlagten Personen Unverträglichkeitsreaktionen wie Nesselsucht, Hautödeme und Asthma auszulösen. Über die Haut aufgenommen, können sich die wasserlöslichen Farbstoffe in potentiell karzinogene Stoffe umwandeln.“
Gundi Schachl, Greenpeace
Für die Schweiz fehlt bisher eine entsprechende Studie. Wer nicht aufs Eierfärben verzichten und auf Nummer sicher gehen will, verwendet dafür am besten Farbstoffe mit Naturpigmenten. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Nicht alle zugelassenen natürlichen Farbstoffe sind für Allergiker unbedenklich. Conechillin, Carmin oder Kurkumin können ebenfalls Hautrötungen oder einen Neurodermitis-Schub auslösen. Geeignet sind dagegen selbst hergestellte Pflanzensäfte aus Gemüse, Beeren und Gewürzen wie Zwiebeln, Randen, Spinat oder Holunder. Auch Kaffee und intensiv färbende Tees wie Schwarz- oder Grüntee sind unbedenklich und ermöglichen kreatives Eierfärben.
„Die häufig verwendeten Azofarbstoffe stehen im Verdacht, beim Verzehr bei entsprechend veranlagten Personen Unverträglichkeitsreaktionen wie Nesselsucht, Hautödeme und Asthma auszulösen. Über die Haut aufgenommen, können sich die wasserlöslichen Farbstoffe in potentiell karzinogene Stoffe umwandeln.“ Gundi Schachl, Greenpeace
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