Ozon (O3) ist ein Gas und besteht aus drei Sauerstoffmolekülen. Als Bestandteil der Ozonschicht der unteren Stratosphäre schützt es uns vor den gefährlichen und energiereichen, ultravioletten Sonnenstrahlen. In bodennahen Luftschichten jedoch stellt Ozon in hoher Konzentration ein gesundheitsgefährdendes Gas dar. Es bildet sich unter dem Einfluss von Sonnenlicht aus den Vorläufersubstanzen, den flüchtigen Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden. Diese stammen hauptsächlich aus Abgasen von Motorfahrzeugen und aus Emissionen von Industrie, Gewerbe und Haushalt.
Auswirkungen erhöhter Ozonbelastung
Aufgrund der stark oxidierenden Wirkung von Ozon kommt es bei hohen Konzentrationen in der Atemluft zu Schleimhautreizungen im Rachen und in den Augen, Entzündungen der Atemwege, Kopfschmerzen, einer Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit, sowie einer Einschränkung der Lungenfunktion um bis zu 30%. Eine langandauernde hohe Ozonkonzentration belastet auch die Pflanzen. Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat Ozon sowohl akute wie auch chronische Auswirkungen auf die Vegetation, die zu sichtbaren Schäden an Blättern und Nadeln führt. Ozon beeinträchtigt das Pflanzenwachstum, was sich auch negativ auf die Stabilität von Schutzwäldern auswirken kann. In der Landwirtschaft kann es zu Ernteausfällen von bis zu 15 % kommen.
Nationales Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe (NABEL)
In der Schweiz gibt es ein landesweites Messnetz, welches die Luftbelastung mit Feinstaub, Ozon, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid stetig überprüft. Für diese sind in der schweizerischen Luftreinhalte-Verordnung (LRV) Immissions-Grenzwerte, d.h. die zulässigen Konzentrationen von Schadstoffen in der Atmosphäre, festgelegt. Laut LRV darf der Stundenmittelwert der Ozonkonzentration höchstens einmal pro Jahr 120 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) überschreiten. Dieser Immissions-Grenzwert wird in der Schweiz an sonnigen, windstillen Tagen regelmässig überschritten. Oft wird eine deutliche Belastung mit Werten von 150 bis 180 µg/m3 erreicht. Allerdings wird die Bevölkerung erst bei der festgelegten Informationsschwelle von 180 µg/m3 per Medienmitteilung informiert. Das Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich schreibt, dass die Emissionen der Ozonvorläuferschadstoffe (Stickoxide und flüchtige Kohlenwasserstoffe) in den letzten 15 Jahren erheblich gesenkt wurden. Obwohl das zu einer Abnahme der Spitzenkonzentrationen von über 200 µg/m3 geführt hat, hat sich die jährliche Anzahl der Überschreitungen des Stundenmittelwertes allerdings seit 1990 nur wenig verändert.
Bei empfindlichen Personen können Beeinträchtigungen bereits bei 100 bis 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft auftreten.
Gesundheits- und Umweltdepartement, Stadt Zürich
Um körperliche Beschwerden zu verringern, sollten sportliche Aktivitäten im Sommer bei hoher Ozonbelastung in die Morgenstunden verlegt werden. Mit verschiedenen Massnahmen kann jeder einen persönlichen Beitrag leisten, um die Qualität der Luft im Sommer zu verbessern: Zu Fuss gehen und mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit fahren. Auf Flüge verzichten. Saisonale Lebensmittel einkaufen, die aus der Region stammen. Beim Autofahren Fahrgemeinschaften bilden, Tempo reduzieren, niedertourig fahren und beim Kauf eines Autos auf einen geringen Treibstoffverbrauch achten.
Weitere Informationen:
Luftmessnetz der Innerschweiz (in-luft.ch)
Informationen über Ozon (ozon-info.ch)
Aktuelle Belastungskarte Ozon (bafu.ch)
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