Ratgeber: Wasserkefir, ein mikrobiologisches Experiment in der Küche

Wasserkefirkultur (links) und ein seit zwei Tagen gärender Wasserkefir (rechts) Wasserkefirkultur (links) und ein seit zwei Tagen gärender Wasserkefir (rechts)

Kefir assoziieren die meisten mit einem dickflüssigen Sauermilchprodukt. Doch wussten Sie, dass es neben Milch- auch Wasserkefir gibt? Das fertige Getränk gibt es zwar nicht zu kaufen, lässt sich aber leicht selber herstellen. Den Hauptteil der Arbeit übernehmen nämlich Mikroorganismen.

Als Basis für die Herstellung von Wasserkefir dienen sogenannte Kefirkristalle. Dabei handelt es sich um kleine, weiss-durchsichtige Klümpchen aus Hefepilzen und Milchsäurebakterien. Wasserkefirkristalle können Sie einfach über das Internet bestellen.

Ansetzen der Wasserkefirkultur (1 Liter)

Sie brauchen dazu:

  • Ein geeignetes Gärgefäss
  • Wasserkefirkristalle
  • 80 g Zucker (Vollrohrzucker oder weissen Zucker)
  • 20-30 g Trockenfrüchte
  • 1-2 Zitronenscheiben, unbehandelt oder vorher geschält
  • 1 L Wasser

Lösen Sie zuerst den Zucker im Wasser, und geben Sie anschliessend die Kefirkristalle, Trockenfrüchte und Zitronenscheiben hinzu.

Verschliessen Sie das Gefäss so, dass die beim Gärprozess entstehende Kohlensäure entweichen kann. Benutzen Sie ein Schraubglas, drehen Sie den Deckel nicht vollständig zu. Glaskaraffen können Sie mit Frischhaltefolie abdecken.

Lassen Sie das Gärgefäss für 1-3 Tage stehen, und füllen Sie das fertige Getränk anschliessend mit Sieb und Trichter aus Plastik in Flaschen ab. Metall schadet den Mikroorganismen.

Die Kristalle können Sie kurz unter kaltem Wasser abbrausen, das Gärgefäss heiss ausspülen, und schon sind Sie wieder bereit für den nächsten Ansatz.

 

Was ist passiert?

Der Zucker wurde von den Hefepilzen unter Sauerstoffausschluss zu Alkohol und Kohlendioxid abgebaut (alkoholische Gärung). Das Kohlendioxid hat im Wasser zu Kohlensäure reagiert und sorgt für den Prickelfaktor des fertigen Getränks. Der Zucker schmeckt jedoch nicht nur den Hefepilzen: Milchsäurebakterien dient er gleichermassen zur Energiegewinnung; die dabei entstandene Milchsäure ist verantwortlich für den leicht säuerlichen Geschmack des Getränks.

Mit der Zugabe von Trockenfrüchten können Sie den Geschmack nach Ihren Vorlieben mitgestalten, und versorgen gleichzeitig die Mikroorganismen mit Mineralstoffen (und Zucker), aus welchen diese wiederum wertvolle Vitamine produzieren.

Die Zitrone unterstützt den durch die Milchsäure entstandenen tiefen pH-Wert und stellt dadurch sicher, dass sich keine unerwünschten Mikroorganismen vermehren können.

Wissenswert

Der Alkohol- und Säuregehalt steigt mit zunehmender Inkubationsdauer. Je früher Sie den Prozess beenden, desto süsser schmeckt das Getränk. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und experimentieren Sie ruhig auch mit Trockenfrüchten (mein Favorit: Aprikosen), Ingwer oder einem Spritzer Saft. Viel Spass!

Übrigens: Milchsäurebakterien sind ein wichtiger Bestandteil unserer Darmflora. Kefirgetränke zählen somit zu den probiotischen Nahrungsmitteln, denen eine verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben wird.

Weitere Informationen
Chrüterhüsli
Wasserkefir - das probiotische Lebenselixier

 

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