Durch Druckerpatronen, Reinigungsmittel, Klebstoffe, Zigarettenrauch usw. bringen wir selbst die Schadstoffe in unsere Wohnräume, was neben einer starken Kohlenstoffdioxidkonzentration meist zu einer dicken und belasteten Raumluft führt. Unter dem Begriff der ”Gebäude-Krankheit“ bzw. des sogenannten ”Sick-Building-Syndrom” können die gesundheitlichen Konsequenzen der Belastung zusammengefasst werden: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Reizung der Atemwege, Allergien oder sogar Herzrasen sind mögliche Folgen, die nicht nur die Gesundheit, sondern auch das natürliche Wohlbefinden des Menschen stören.
Die positive Auswirkung bestimmter Zimmerpflanzen
Dass Pflanzen Kohlendioxid aufnehmen und dabei Sauerstoff abgeben, ist bereits bekannt. Doch es gibt einige Wunderpflanzen unter ihnen, die noch viel mehr können. Laut der “NASA Clean Air Study“ sind gewisse Pflanzenarten im Stande, die in der Raumluft vorhandenen Schadstoffe – wie etwa Formaldehyd, Benzol, Xylol, Trichlorethylen, Ammoniak etc. – zu absorbieren und auf diese Weise die Raumluft erheblich zu verbessern. Neben der Reinigung der Luft und der Schaffung einer beruhigenden und gemütlichen Raumatmosphäre sorgen gewisse Arten auch für eine optimale Luftfeuchtigkeit.
Grünlilie, Einblatt oder Efeutute
Damit man die dicke und mit Chemikalien belastete Raumluft schnell wieder loswird, hat die NASA eine Liste von Pflanzen erstellt, welche der Luftreinigung assistieren. Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, sollte pro neun Quadratmeter mindestens eine luftreinigende Zimmerpflanze ihren Platz finden. Für optimale Luftreinigung werden jedoch neben Pflanzen auch regelmässiges Lüften sowie in stark belasteten Räumen Luftfiltersysteme empfohlen.
Welche Zimmerpflanze macht was?
Egal ob Kaktus, Drachenbaum, Steckenpalme, Grünlilie, Efeutute oder Bandbusch – sie alle finden gerne ihren Platz neben dem Sofa, im Bad oder auf dem Nachttisch. Der von der NASA vorgeschlagenen Zimmerpflanzenliste folgend, möchten wir unsere drei Favoriten kurz vorstellen.
https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/gesundheit/3158-wie-lebt-es-sich-in-der-stadt-von-morgen.html#sigProIdafc75ffdb3
1. Grünlilie (Chlorophytum comosum): Gekennzeichnet durch ihre länglichen Blätter mit typischem weissen oder hellgelben Mittelstreifen reinigt die Grünlilie die Luft von Formaldehyd, Xylolen und Toluolen. (Formaldehyd ist ein vielseitiger, aber gesundheitsschädigender Grundstoff der chemischen Industrie; in unsere Räume gelangt er meist durch Ausgasungen aus Holz. Xylol und Toluol begegnen uns vorwiegend als Lösungsmittel.)
2. Einblatt (Spathiphyllum): Als eine der leistungsfähigsten Luftreiniger entfernt das dekorative Einblatt Benzol, Formaldehyd, Trichlorethen, Xylol und Toluol sowie Ammoniak aus der Luft. (Ammoniak gelangt über Reinigungsmittel und durch Holzbehandlungen in unsere Innenraumluft, Benzol als Lösungsmittel.)
3. Efeutute (Epipremnum aureum): Nicht nur draussen, sondern auch drinnen findet das populäre Efeu seine Verwendung. Die Kletterpflanze reinigt die Luft von Benzol, Formaldehyd, Trichlorethen, Xylol und Toluol. (Trichlorethen ist ein stark schädliches Lösungsmittel und Weichmacher, wird jedoch kaum mehr verbrauchernah eingesetzt. Belastungen sind meist Altlasten.)
Obwohl die genannten Superpflanzen in ihrer Funktion zum Abbau von Schadstoffen nur Vorteile liefern, soll gesagt sein, dass einheimische Pflanzen - wie etwa Efeu - ökologisch gesehen eine bessere Stoffbilanz aufweisen. Dennoch ist die Wirkung der Pflanzen generell zum Abbau von CO2 wichtig. Es wird demzufolge empfohlen, besonders auf einheimische Arten zu setzen.
Quellen und weitere Informationen:
Liste von luftreinigenden Pflanzen
NASA Forschungsdokument
welt.de 5 Pflanzen reinigen die Luft in deiner Wohnung
Zimmerpflanzenlexikon
geo.de Pflanzenkunde
Kommentare (0) anzeigenausblenden