Ratgeber: Warmduschen ist nur für WarmduscherInnen

Die Vorstellung von Kalt-Duschen im Winter lässt auch uns im ersten Moment erzittern. Die Vorstellung von Kalt-Duschen im Winter lässt auch uns im ersten Moment erzittern.

Die Warmduscherinnen erwartet nun ein Kälteschock. Umwelt schonen und Gesundheit stärken – Kaltduscher schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. 

 Mit dem Nahen des Winters nistet sich auch die Kälte langsam aber sicher wieder ein. Eine lange warme Dusche scheint unverzichtbar, um die Kälte aus den Knochen zu vertreiben. Kaltes Wasser hat allerdings den Ruf, die Gesundheit zu stärken und parallel die Umwelt zu schonen. Wagen auch Sie es, über ihren Schatten zu springen und einen Kaltdusch-Versuch zu starten?

Gesundheit

Der positive Effekt von kaltem Wasser auf Körper und Umwelt wird seit langer Zeit vermutet und getestet. Eine niederländische Studie, an der über 3000 Probanden teilnahmen, hat eine Stärkung der Immunabwehr bestätigt. Weitere Erfahrungsberichte zählen folgende Auswirkungen auf: Das kalte Wasser regt weisse Blutkörperchen an, die eindringende Bakterien und Viren abwehren. Durch den Kälteschock wird Adrenalin ausgeschüttet, dadurch werden Gefässe verengt und Entzündungen gehemmt. Eine kalte Dusche nach dem Sport kann gegen Muskelkater vorbeugen. Ausserdem sollen positive Auswirkungen auf Befindlichkeit, Haut und Haare und die Durchblutung festgestellt worden sein. Es wird sogar behauptet, Kaltduschen würden beim Abnehmen helfen.

Klima

Doch Kaltduscherinnen können sich  gegenüber Warmduschern auch noch mit ökologischen Vorzügen rühmen. Der individuelle Fussabdruck wird mit dem verringerten Warmwasserverbrauch kleiner. Je nach dem, mit welcher Energiequelle das Wasser erhitzt wird, kann eine grosse Menge CO2 eingespart werden. Mit Elektrizität als Wärmequelle kann jährlich bis zu 250 kg weniger CO2 verbraucht werden. Für Gas liegt die entsprechende Zahl bei 300 kg pro Jahr und für Öl bei 400 kg. Pro Person und Tag werden in der Schweiz rund 142 Liter Wasser im eigenen Haushalt verbraucht. Das Duschen und Baden liegt beim Verbrauch mit 25 Prozent auf dem zweiten Platz. Nur die WC-Spülung verbraucht noch mehr Wasser. Die Lösung liegt nicht allein bei der Temperatur, denn auch die Wassermenge fällt schwer ins Gewicht. Aber vielleicht führt das kalte Wasser ja hier ebenfalls zu positiven Veränderungen. Die Kälte zwingt den Körper, die Duschdauer auf ein Minimum zu reduzieren.

Studie Uni Basel

Die Fakultät für Psychologie an der Uni Basel plant eine Studie zu den gesundheitlichen Effekten und der CO2-Reduktion von Kalt-Duschen. Über einen Zeitraum von drei Monaten werden online Duschverhalten und Wohlbefinden der Teilnehmer erfasst. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse. Wer an der Studie teilnehmen will, kann sich hier(https://psychologie.unibas.ch/de/kppt/forschung/projekte/kalt-duschen/?fbclid=IwAR2K_Yst_Wa4ZE81HOOAmQb2zdW1PmhJQHrXQIU-RqwWgLkNa6L4el20R2Y) anmelden.

Wer den Versuch wagen will, muss sich dank folgender Tipps keine Sorgen machen:
- Bei lauwarmen Temperaturen starten und sich Schritt für Schritt an die Kälte gewöhnen.
- Zuerst nur für kurze Zeit kalt duschen, mit 30 oder 60 Sekunden beginnen. Die Dauer kann dann immer mehr ausgedehnt werden.
- Wasser erst nur über Arme und Beine fliessen lassen, um einen Schock zu vermeiden.
- Schwindel kann Anzeichen für Kreislaufprobleme sein. Die Dusche sofort verlassen!

Quellen und weitere Informationen:
Psychologie Uni Basel: Projekt kalt duschen
Niederländische Studie zum Kalt Duschen
Utopia: Kalt duschen – so gut ist es für die Gesundheit
Wasserqualität: Wasserverbrauch Schweiz

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