Lärm macht krank
Gemäss Bafu ist die wichtigste Lärmquelle in der Schweiz mit Abstand der Strassenverkehr, gefolgt vom Eisenbahn und Flugverkehr. Als weitere Lärmquellen gelten Schiessanlagen, Industrie- und Gewerbeanlagen sowie Bauarbeiten.
Die Bevölkerung reagiert laut Bafu heute empfindlicher auf Lärm als früher. Laute Autos, Trams, Züge und Flugzeuge lösen Stress aus. So sind denn auch die gesundheitlichen Folgen des Lärm viel grösser als man denkt. Schlafstörungen, Verdauungsstörungen, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Depressionen oder Aggressionen sind die häufigsten lärmbedingten Krankheiten.
Lärm verursacht hohe Kosten
In einer umfassenden Studie hat das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) die externen Kosten des Lärms durch Strassen- und Schienenverkehr für das Jahr 2000 berechnet. Diese betragen knapp 1 Milliarde Franken. Davon sind 874 Millionen lärmbedingte Mietzinsausfälle. Die restlichen 124 Millionen Franken entfallen auf Gesundheitskosten.
Drei Viertel dieser Gesundheitskosten fallen an wegen bluthochdruckbedingter Krankheiten, ein Viertel sind ischämische Herzkrankheiten (Krankheiten infolge mangelnder Blutversorgung).
Wirksame Lärmbekämpfung
Lärmemissionen sind zu einem hohen Grad durch die ständig steigende Mobilität der Bevölkerung verursacht. Sie sind eine Begleiterscheinung von Tätigkeiten wie beispielsweise die Fortbewegung von A nach B. Mit der Entwicklung und dem Einsatz lärmarmer Technologien kann die Störwirkung reduziert werden.
Andere Möglichkeiten zur Lärmbekämpfung liegen in einer geeignete Raum- und Verkehrsplanung. Durch entsprechende Massnahmen sollen lärmfreie Gebiete und Rückzugsmöglichkeiten für die Bevölkerung geschaffen werden. Um zukünftige Lärmprobleme im Keim ersticken zu lassen, sollte die raumplanerische Vorsorge konsequenter umgesetzt werden als heute. Grundsätzlich sind die rechtlichen Grundlagen gegeben. In der Interessenabwägung wird in der Realität dem Lärmschutz aber oft eine geringere Priorität zugeordnet als der räumlichen Entwicklung der Gemeinden.
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