Ratgeber: Natürliche Hausmittel für den Frühjahrsputz

Starten wir sauber und natürlich in den Frühling! Starten wir sauber und natürlich in den Frühling!

Um eine Wohnung sauber und hygienisch zu halten, braucht man keine teuren, umwelt- und gesundheitsschädlichen Putzmittel. Wir zeigen, welche preisgünstigen und naturverträglichen Hausmittel in keinem Haushalt fehlen dürfen.

In Supermärkten überfluten Wasch- und Reinigungsmittel regelrecht die Regalwände. In grellen Plastikflaschen verpackt stehen uns zahlreiche Mittel für jeden erdenklichen Zweck gegenüber: WC-, Glas-, Fliesen- und Fugenreiniger, Kalkentferner und Desinfektionsmittel. Mit Bezeichnungen wie ‚Superkraft’ oder ‚Aktivreinigung‘ erwecken sie den Eindruck, es gehe beim Putzen um den Kampf gegen das grosse Böse. Doch aggressive Reinigungsmittel schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Gesundheit. Atemnot, Allergien, rissige Hände — all das können Folgen aggressiver Putzmittel sein. Inhaltsstoffe wie die synthetischen Tenside, Biozide und Säuren, aber auch Duftstoffe und Konservierungsmittel reizen die Haut und die Atemwege. Zudem landen sie allesamt im Abwasser, das in Klärwerken später wieder energieintensiv gereinigt werden muss. Gelangen sie ins Grundwasser, schädigen sie wertvolle Mikroorganismen. Normalerweise reichen aber einfache und natürliche Hausmittel aus, um die Keime in unserem Haus zu bekämpfen. So sparen Sie nicht nur Geld, sondern schützen sich selbst und die Umwelt.


Schädliche Substanzen in Putzmitteln
- Natriumhypochloritlösung: Kann schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden verursachen. Ist giftig für Wasserorganismen. Kann zusammen in Verbindung mit anderen Substanzen gefährliche Gase wie z.B. Chlorgas freisetzen.
- Polyetherpolyphosphat: Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
- Sulfamidsäure: Kann Metalle beschädigen. Kann schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden verursachen. Darf nicht in die Umwelt gelangen. Schutzkleidung bei Verwendung notwendig.
- Tenside: Können bei Verschlucken Vergiftungen verursachen. 

 

Natron

Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) — oder Natron — ist ein echter Allrounder im Haushalt. Das Pulver dient nicht nur als toller Reiniger, sondern hilft auch beim Kochen und Backen sowie der Körperpflege. Zum Beispiel lässt sich aus einigen Teelöffeln Natron, aufgelöst im warmen Wasser, ein wohltuendes Fussbad zaubern. Ein Brei aus Wasser und Natron lindert hingegen die Schmerzen von Insektenstichen. Aus einem halben Liter warmem Wasser, zwei Teelöffeln fein geraspelter Kernseife, zwei Teelöffeln Natronpulver und etwas Zitronensaft wird ein umwelt- und gesundheitsfreundlicher Allzweckreiniger hergestellt. Einfach die Kernseife im warmen Wasser auflösen, dann das Natronpulver und den Zitronensaft dazugeben. Natron bindet unangenehme Gerüche und eignet sich deshalb besonders als Reinigungsmittel in Küche und Bad.

Wichtig: Verwechseln Sie nicht das ess- und trinkbare Natron (NaHCO3) mit dem gefährlichen Ätznatron (NaOH) oder dem Natriumkarbonat (Na2CO3) — auch als Soda bekannt! Ätznatron und Soda dürfen nicht eingenommen werden und sollten auch nicht direkt mit der Haut in Kontakt kommen.


Soda

Natriumkarbonat (Na2CO3) — umgangssprachlich Soda — ist ein weiterer Alleskönner unter den Hausmitteln. Soda ist Natron chemisch ähnlich, sollte aber weder mit ihm noch mit dem mit Kohlensäure versetzten, sogenannten Sodawasser verwechselt werden. Eine Soda-Lösung ist nicht trinkbar. Das Pulver staubt leicht und darf, weil es stark alkalisch ist, nicht in Augen oder Lungen geraten. Seine Anwendungsmöglichkeiten sind ähnlich denen von Natron. Zusammen mit Essig hilft es zum Beispiel, einen verstopften Abfluss zu reinigen. Mit Wasser angerührt, kann Soda hartnäckige, eingebrannte Flecken und Fett am Herd und im Backofen lösen. Dazu einen Esslöffel Soda in einem Liter Wasser auflösen, die Verkrustungen damit besprühen, einwirken lassen, schrubben. Tragen Sie dabei aber unbedingt Putzhandschuhe, damit die Lauge die Haut nicht angreift.


Essig

Essig ist eine saure Substanz, die durch Fermentation alkoholhaltiger Flüssigkeiten entsteht. Er ist eines der ältesten Würz- und Konservierungsmittel der Menschheit — und eines der ältesten Hausmittel. Gewöhnlicher Haushaltsessig hilft beim Abfluss-Reinigen und ist wirkungsvoll gegen Kalk. Einfach einen Lappen mit Essig durchtränken und alle verkalkten Stellen damit bedecken. Eine halbe Stunde lang einwirken lassen, anschliessend abspülen. Wer wegen des oft unangenehmen Geruchs keine Essigessenz verwenden möchte, kann auf Zitronensäure zurückgreifen. Die ideale Dosierung: 30 Milliliter Zitronensäure auf einen Liter Wasser.


Kernseife

Kernseife ist ein vielseitiger Reiniger: Sie kann nicht nur zur Körperpflege eingesetzt, sondern auch mit Natron zu einem einfachen Universal-Reiniger vermischt werden. Seifen werden gegen in Wasser nicht lösliche Stoffe wie Fette und Öle eingesetzt. Kernseife wird traditionell aus tierischen oder pflanzlichen Fetten hergestellt — vor allem aus Palmöl. Da die Palmölproduktion in Monokulturen nicht nachhaltig ist, stellt sich die Frage nach Alternativen. Heute gibt es zahlreiche vegane und palmölfreie Alternativen, beispielsweise aus Olivenöl und Rapsöl. Kernseife wirkt ausserdem antiseptisch.
(Es mag paradox erscheinen, dass sich Öle zur Beseitigung von Ölen eignen sollen. Das erklärt sich daraus, dass sich bei der Verseifung die Öle zusammen mit Natronlauge in die Natriumsalze der Fette zerlegen und dabei die Eigenschaften von Tensiden annehmen.)


Und damit: Guten Frühjahrsputz!


Quellen und weitere Informationen:
NDR: Putzmittel: Gefahr für Lunge und Haut
Smarticular: Natron-Allzweckreiniger
Holste: Verwendungszwecke von Natron

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