Antibiotika in Schweizer Geflügel

21 Mär 2012

Gemäss einer Untersuchung von „Kassensturz“ sind drei von zehn Proben von Schweizer Geflügel mit antibiotikaresistenten Keimen belastet. Dies überrascht sogar Experten. Beim ausländischen Geflügel sieht es noch viel schlimmer aus. 

 Die Fernsehsendung „Kassensturz“ hat in einem Fachlabor in Deutschland 20 Proben mit Truten- und Pouletfleisch von Migros, Coop, Lidl, Aldi und Spar untersuchen lassen. Das Resultat: Insgesamt sind 9 Geflügelproben mit antibiotikaresistenten Keimen verseucht. Von den 10 deutschen Produkten waren 6 mit antibiotikaresistenten Keimen belastet. Auch 3 von 10 Proben mit Schweizer Geflügel enthielten solche Keime.

 Was bedeuted das für den Menschen? Mehrere Studien belegen, dass Bakterien und resistente Erreger durch den direkten Kontakt oder über Lebensmittel übertragen werden können. Das Ausmass ist derzeit aber noch nicht klar. Mehrere Untersuchungen, u.a. der Weltgesundheitsorganisation WHO, gehen davon aus, dass in Europa jährlich etwa 50'000 Menschen an antibiotikaresistenten Bakterien sterben.

 Wunden heilen nicht mehr zu, was dazu führt, dass Gliedmassen vermehrt amputiert werden müssen. Der Infektiologe Andreas Widmer vom Basler Universitätsspital zeigt sich gegenüber „Kassensturz“ besorgt: „Wenn das Fleisch derart breit kontaminiert ist, ist es eine Frage der Zeit, bis die Mehrheit der Bevölkerung Träger dieser Resistenzformen ist.“ Schon heute stehen für den Notfall immer weniger Antibiotika zur Verfügung. Dies, weil immer mehr Menschen resistent sind gegen Antibiotika.

 Gemäss medizinischen Feststellungen tragen sechs Prozent der untersuchten Schweizerinnen und Schweizer resistente Keime in sich. Andreas Widmer weiter: „Während früher deswegen niemand im Spital war, mussten wir im 2011 zwei und im laufenden Jahr schon drei Patienten mit kaum mehr behandelbaren Infektionen betreuen. Diese Entwicklung wird exponentiell zunehmen.

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