Klimakonferenz 2013: Stärkung der aktuellen Politik und Planung für die Zeit nach 2020

12 Nov 2013

Vom 11. bis zum 22. November findet in Warschau die 19. UN-Klimakonferenz statt. Im Wesentlichen geht es darum, die an der letztjährigen Konferenz in Doha getroffenen Entscheidungen über das aktuelle Klimaregime zu konkretisieren. Zudem sollen die ab 2020 geltenden Regeln präzisiert werden, wonach sich alle Staaten an den Anstrengungen zur Emissionsreduktion beteiligen müssen.

Die Teilnehmerstaaten der Konferenz in Doha (2012) definierten das Klimaregime für die Jahre 2013-2020. Das Kyoto-Protokoll wurde bis 2020 verlängert. Gewisse Industriestaaten, beispielsweise die Schweiz und die EU-Länder, kündigten darüber hinaus verbindliche Reduktionsziele für Treibhausgasemissionen an. Für Entwicklungs- und Industrieländer, die das Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnet hatten, wurde ein freiwilliges Emissionsreduktionssystem eingerichtet. Dieses wird mittels Monitoring kontrolliert.

An der diesjährigen Konferenz in Warschau stehen Fragen zur Emissionsminderung, Anpassung und Finanzierung, zum Technologietransfer sowie zur Aktualisierung der Umsetzung des Kyoto-Protokolls im Vordergrund. Des Weiteren wird die Zweckmässigkeit des langfristigen Ziels geprüft, wonach die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzt werden soll.

„Wir wissen, es geht um das Zwei-Grad-Ziel. Wir wissen irgendwann auch, wie viele CO2-Emissionen das auf ein bestimmtes Jahr bezogen bedeutet. Wir wissen im Grunde, dass langfristig, wenn wir uns die Weltbevölkerung anschauen, jeder Einwohner dieser Erde etwa zwei Tonnen CO2 emittieren dürfte.“ Angela Merkel (Bundeskanzlerin Deutschland)

Für die Finanzierung der Klimapolitik gilt es, die Grundlagen des „Green Climate Fund“ zu präzisieren, damit dieser seine Arbeit aufnehmen kann. Durch diesen neuen Klimafonds sollen ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen zur Verfügung gestellt werden, damit die Klimapolitik in Entwicklungsländern umgesetzt werden kann. Die Schweizer Delegation legt Wert darauf, dass die „Klimafinanzierung“ mittels öffentlicher und privater Mittel konkreter definiert wird. Ausserdem unterstützt sie Massnahmen, die eine transparente Finanzierung und eine möglichst breite Basis an Geldgebern gewährleisten.

Im Hinblick auf die Klimakonferenz zeigt Siemens in Bezug auf die Ziele in der Emissionsreduktion mit einer neuen Studie auf, dass sich bis 2030 der komplette CO2-Ausstoss der EU im globalen Stromsektor einsparen liesse. Da der weltweite Strombedarf in diesem und im kommenden Jahrzehnt um mehr als die Hälfte ansteigen dürfte, werden die damit verbundenen CO2-Emissionen um ein Viertel zunehmen. Mit einem weitgehenden Ersatz der Kohlekraftwerke und den Verzicht auf die Kohlestromversorgung könnte weltweit jährlich der gesamte CO2-Austoss aller Länder der Europäischen Union eingespart werden.

Selbst Siemens ist aber realistisch genug, davon auszugehen, dass dies wohl kaum umgesetzt werden dürfte. Dennoch ist das aufgezeigte Potenzial sehr beeindruckend und müsste dazu anspornen, kraftvoll die verschiedenen möglichen erneuerbaren Energiequellen konsequent und zeitnah einzusetzen.

Weitere Links:
Pressemitteilung Siemens 16. Oktober 2013

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.