Angstbarometer 2013: Klimaveränderung als grösste Bedrohung

06 Dez 2013

Jedes Jahr befragt das Forschungsinstitut gfs die Schweizer Bevölkerung zu ihrem Bedrohungsempfinden. Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich so sicher wie seit 25 Jahren nicht mehr. Die grösste Angst verursacht aber die Umweltproblematik, wie schon in den letzten 5 Jahren.

Befragt wurden insgesamt 1008 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz. Diese beurteilten 31 Angstindikatoren anhand einer 10er-Skala. Nach Fukushima und Wirtschaftskrise im 2011 und der intensiven Behandlung des Themas Zuwanderung  im 2012 war das Jahr 2013 vergleichsweise ereignisarm. Dies hat wohl zu einem sinkenden Bedrohungsempfinden geführt. Dennoch steht die Umweltproblematik mit der Ungewissheit des Klimawandels an erster Stelle. Danach steht die Angst um die physische Unversehrtheit an zweiter Stelle, gefolgt von jener vor Entfremdung und der kulturellen Bedrohung, der sozioökonomischen Angst und schliesslich der Furcht vor Isolation. Als grosse Bedrohung wird ausserdem der Egoismus der Menschen empfunden. Die Angst vor einer Atomverseuchung ist seit dem Unglück von Fukushima gesunken und liegt wieder im Bereich der Jahre vor der Katastrophe.

„Es ist das erste Mal, dass wir mit einer Umfrage belegen konnten, dass umweltgerechtes Verhalten die Menschen zufriedener macht.“ Dr. Andreas Schaub, gfs-zürich

Das Forschungsinstitut führt ausserdem jährlich die UNIVOX Umwelt Studie durch. Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass die moderne Industriegesellschaft die Natur in gefährlicher Weise missbraucht und  findet, die Behörden müssten mehr unternehmen, um die Umwelt zu schützen. Demgegenüber sind 20 Prozent der Meinung, die heutige Umweltbelastung sei ein vertretbarer Preis unserer Industriegesellschaft.

Die Wahrnehmung und die Forderungen der Schweizer Bevölkerung rund um Umweltprobleme wurden von Fukushima nicht nachhaltig verändert. Die durch die Atomkatastrophe ausgelöste Diskussion, dass ein Verzicht auf Atomenergie nur bei gleichzeitigem Energiesparen erreichbar ist, hat im Jahr 2011 kurzfristig zu einer veränderten Einschätzung geführt. Im Jahr 2012 glaubte die Bevölkerung wieder eher daran, dass die technische Entwicklung die Umweltprobleme lösen kann. Ausserdem sind die Befragten weniger selbstkritisch und beurteilen ihr eigenes Umweltbewusstsein und das eigene Umweltverhalten als deutlich besser als im Jahr 2011. Ein Grossteil der Schweiz Bevölkerung schätzt sich als überdurchschnittlich umweltbewusst ein.
Dennoch treten im Umweltdenken und -handeln wieder grössere Defizite auf. Trotz einem höheren Umweltverständnis verhalten sich die Befragten nicht in gleichem Mass umweltbewusster. Damit zeigt sich deutlich, dass Wahrnehmung und Realität nicht übereinstimmen. Dies zeigt sich beispielsweise drastisch am Beispiel Littering.

Unzufriedene Personen sehen sich selbst als weniger umweltbewusst im Vergleich zu zufriedenen Menschen. Umweltgerechtes Verhalten hängt positiv mit der Lebenszufriedenheit zusammen: wer beispielsweise konsequent rezirkuliert ist zufriedener. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass es ihnen ein gutes Gefühl gibt, etwas für den Umweltschutz zu tun.

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