Im Rahmen des Programms Global Atmosphere Watch (GAW) betreibt die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ein weltweites Netz von Beobachtungsstationen und sammelt Daten über klimarelevante Stoffe in der Atmosphäre. Wie die WMO in Genf mitteilt, zeigten im März und April 2014 erstmals alle Messstationen auf der Nordhalbkugel CO2-Werte von über 400 ppm an. Ppm (Parts per million) ist ein Mass für die Konzentration von Treibhausgasen. Dies bedeutet, dass in einer Million Luft-Moleküle 400 Kohlendioxid-Moleküle enthalten sind. Vor der Industrialisierung lag die CO2-Konzentration noch bei 278 ppm. Für die WMO beweist das Erreichen dieser Schwelle erneut, dass menschliche Aktivitäten, wie die Verbrennung fossiler Energieträger als Hauptauslöser der klimaerwärmenden Treibhausgase gelten.
Treibhausgase sind grundsätzlich lebensnotwendig. Ohne CO2 und weitere natürliche Treibhausgase wie Wasserdampf (H2O), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und Ozon (O3), wäre es auf der Erde -18 Grad kalt. Dass es auf der Erde stattdessen durchschnittlich angenehme 15 Grad warm ist, liegt am sogenannten Treibhauseffekt: Die kurzwellige Sonnenstrahlung erwärmt die Erdoberfläche; die Erdoberfläche gibt wiederum langwellige Infrarotstrahlung ab, die von den Treibhausgasen in der Athmosphäre teilweise auf die Erde zurückgestrahlt wird und diese erwärmt. Je stärker die Treibhausgase in der Atmosphäre konzentriert sind, desto wärmer wird also die Erde. Das Problem der globalen Erwärmung besteht vor allem in der rasanten Geschwindigkeit und den zahlreichen Auswirkungen wie Extremwetterereignisse, dem Abschmelzen der Gletscher und Polkappen oder der erhöhten Aussterberate biologischer Arten sowie dem Anstieg des Meeresspiegels.
Die EU-Kommission möchte den CO2-Ausstoss bis 2050 um 60 Prozent unter das Niveau von 1990 senken. Erst kürzlich hat die Kommission beschlossen, den CO2-Ausstoss von Bussen und Lastwagen in Europa genauer erfassen zu wollen. Immerhin rund ein Viertel der EU-Verkehrsemissionen gehen auf das Konto dieser Fahrzeuge. Eine Computersimulation zur Erfassung der Daten wurde von der EU bereits vorgestellt. Anhand der Daten will die EU zudem über weitere Schritte zur Verminderung der CO2-Emissionen nachdenken. Dies sind zwar erste Schritte in die richtige Richtung, doch Umweltschützer kritisieren die Pläne als zu zögerlich.„Wir brauchen dringende Aktionen zur Eindämmung neuer Emissionen dieser Gase, wenn wir unseren Planeten für künftige Generationen bewahren wollen.” Michel Jarraud, WMO-Generalsekretär
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