Der Entscheid, wo man die wohlverdienten Ferien verbringen möchte, ist gar nicht so einfach. Es gibt viele Möglichkeiten und jede Person hat andere Vorstellungen davon. Allen gemeinsam ist sicher der Wunsch nach Tapetenwechsel und Ausbruch aus dem Alltagstrott. Die Wahl ist auch abhängig von vielen Faktoren, wie Geldbudget, Bedürfnissen, dem Traum vom Fliegen aber auch Prestigeüberlegungen spielen mit. Besonders Flugreisen zu Schleuderpreisen sind sehr verlockend.
Flugreisen
WWF Schweiz befragte die vier grössten Reiseveranstalter und Internet-Portale nach den häufigsten Ferienzielen. Die Umfrage ergab, dass der Eidgenosse, die Eidgenossin gerne ins Flugzeug steigt, wenn es um Ferienreisen geht. Die Top 5: Griechenland, Spanien, Türkei, Zypern, Ägypten. Die Anreise zu diesen Ferienzielen erfolgt in der Regel mit dem Flugzeug. Doch Flugreisen schaden der Umwelt enorm. Das verhindert auch keine CO2 Kompensation durch Myclimate, auch wenn dadurch Klimaschutzprojekte unterstützt werden, im - in der Regel - weit entfernten Ausland notabene. Flugzeuge stossen nicht nur hohe Mengen an CO2 aus sondern auch Stickoxyde, Schwefeloxyde und Aeorosole. Dies ist besonders gravierend, da sich die Flughöhe in sensiblen Bereichen der Atmosphäre befindet und dadurch der Treibhauseffekt maximiert wird.
"Kompensieren ist nur die zweitbeste Lösung; CO2 Emissionen zu vermeiden, ist die beste."
Wolfgang Strasdas, Professor an der HNE Eberswalde
Eine von WWF Schweiz in Auftrag gegebene Studie an Ökobilanzspezialisten soll herausfinden, wie viel klimaschädliches CO2 bei Ferienreisen produziert wird. Verglichen wurden die 10 beliebtesten Destinationen. Es ist wohl eine Milchbüchleinrechnung, dass Ferien in Ägypten viel mehr Treibhausgasemissionen verursachen als Urlaub in England beispielsweise. Eindrücklich ist trotzdem, dies wissenschaftlich erhärtet schwarz auf weiss zu sehen.
Umweltfreundliche Ferien
Mit diesem Hintergrund lancierte der WWF die Hierbleib-Initiative: Die Gemüts-Verfassung der Schweiz wird wie folgt geändert: Im Sinne der nachhaltigen Freizeitgestaltung verbringen die Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz ihre Ferien vorzugsweise in der Schweiz. WWF und Schweiz Tourismus erarbeiten dazu konkrete, umweltfreundliche Ferien-Artikel. Motto: Mehr Erholung, weniger CO2. Ziel ist die Werbung für umweltfreundliche, naturnahe und erholsame Ferien in der Schweiz. Schweiz Tourismus hat dazu attraktive Ferienideen geliefert. Wie läuft diese Kampagne? Corina Gyssler, Kommunikationsbeauftragte des WWF Schweiz: „Es haben bereits über 6000 Personen unterschrieben. Das ist über unseren Erwartungen. Wir sind positiv überrascht von der grossen Resonanz.“ Die Aktion läuft noch bis Ende Juli. Dabei gibt es attraktive Preise zu gewinnen. Für eine umweltfreundliche Ferienreise sollten grundsätzlich einige Punkte beherzigt werden: Je näher das Reiseziel, desto geringer der Energieverbrauch; Klimaschutz beginnt bei der Anreise; Neuere Hotels mit Umweltsiegel wählen (oft kleine einfach ausgestattete Hotels); Auch in den Ferien möglichst Müll vermeiden; Im Hotel auf täglich frische Hand- und Duschtücher verzichten; Einheimische Restaurants bevorzugen. Weitere Ideen sind der Phantasie und der Kreativität jedes einzelnen überlassen.
Zu guter Letzt, der Erholungswert von Ferien auf Balkonien ist nicht zu unterschätzen.
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