Bereits der Winter 2013/14 war seit mehr als 100 Jahren der wärmste in der Schweiz. Auch der darauffolgende Frühling (März/April 14) war mit rund drei Grad Celsius über dem Durchschnitt eindeutig zu warm. Danach zeichnete sich eine leichte Abkühlung ab. Weiterhin wird das Jahr 2014 nicht umsonst als Jahr ohne Sommer betitelt. Vergleicht man die Temperaturen von 2014 mit denjenigen der Jahre 1961 bis 1990, liegen diese um rund zwei Grad höher. Auffällig ist, dass in diesem Jahr rund 60 % mehr Niederschlag gefallen ist als in einem Durchschnittsjahr. Davon beeinflusst waren auch die Überschwemmungen im Tessin im Herbst. Bei Erdrutschen, ausgelöst durch den aufgeweichten Boden, sind sogar Menschen ums Leben gekommen. Ausserdem hat sich die Sonne in Luzern und St. Gallen mehr gezeigt. Absolut gesehen, liegt das Tessin weiterhin an der Spitze. 2014 dominierten Südlagen, die viel warme Luft und Feuchtigkeit brachten. Trotz dieses warmen Jahres war 2011 das Schweizer Wärmerekordjahr.
„14 der 15 wärmsten Jahre liegen im 21. Jahrhundert"
Michel Jarraud, Chef der Uno-Wetterbehörde WMO
Betrachtet man hingegen die globale Situation, so war 2014 das wärmste Jahr. Die Abweichung vom langjährigen Mittelwert um +0,69 °C ist ein neuer Rekord. Weiter ist die Periode um die Jahrhundertwende die wärmste seit dem Beginn der systematischen Messungen Ende des 19. Jahrhunderts. Der Anstieg der Durchschnittstemperaturen war seit dem Ende der Neunzigerjahre ins Stocken geraten, trotz der massiven Zunahme des Ausstosses von Treibhausgasen. Forscher machen die Ozeane für die paradoxe Entwicklung verantwortlich, da ihr Wasser wahrscheinlich mehr Wärme aufgenommen hat. Entwarnung kann aber sicherlich keine gegeben werden, denn „14 der 15 wärmsten Jahre liegen im 21. Jahrhundert" bestätigt Michel Jarraud, Chef der Uno-Wetterbehörde WMO. Für dieses Jahr erwarten Meteorologen das Auftreten der Wetterphänomene El Niño und La Niña. Als El Niño wird das Auftreten nicht zyklischer, veränderter Strömungen im Pazifik bezeichnet. Dieses tritt meist an Weihnachten in Südamerika auf. La Niña ist das Wetterereignis, das auf El Niño folgt. Bei diesem strömt kaltes Wasser aus der Tiefe an die Wasseroberfläche. Als Folge davon regnet es in Südamerika weniger und die Umstände sind für die Entstehung von Hurrikanen geeigneter.
Die Sorgenfalten werden nicht weniger
Ein Beleg für den Klimawandel sind die steigenden Temperaturen. Der Uno-Klimarat bezeichnet die globale Erwärmung als die grösste Herausforderung unserer Zeit. Fünf Punkte sind dabei von immenser Bedeutung: das Schwellen der Meere, die verschobenen Klimazonen und die damit verbundenen Ernteausfälle, die Wetterextreme wie Dürren und Starkregenfälle, die Versauerung der Ozeane und das Tauen der Gletscher. Dass sich das Klima verändert lässt sich nicht abstreiten. Ein Streitpunkt von Forschern ist jedoch der Zusammenhang zwischen den Treibhausgasen und der genaueren Veränderung der globalen Lufttemperatur. Einige Daten deuten auf eine kleine Kausalität hin, andere belegen grosse Auswirkungen. Kurzfristige Temperaturschwankungen fallen diesbezüglich auf lange Sicht nicht ins Gewicht. In einem Punkt sind sie sich aber einig: Dass sich langfristig die wärmende Wirkung der menschgemachten Abgase durchsetzen wird.
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Das "ewige" Eis der Pole kann seinem Namen nicht mehr gerecht werden. Quelle: pixabay
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Globale Erwärmung begünstigt Dürren und vernichtet so Kulturland. Quelle: pixabay
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Der Klimawandel fördert das Auftreten von Wetterextremen. Quelle: pixabay
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https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/klima/1788-der-trend-ist-nicht-aufzuhalten.html#sigProId6067b8c97d
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