Auf der Zielgeraden abgehängt – Schweiz verpasst Klimaziel

29 Jul 2015
In der Schweiz stammen rund 80 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen aus fossilen Brenn- und Treibstoffen. In der Schweiz stammen rund 80 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen aus fossilen Brenn- und Treibstoffen.

Bis im Jahr 2020 muss die Schweiz ihre CO2-Emissionen um 20 Prozent unter das Niveau von 1990 senken. Diese Reduktion wurde mittels Zwischenzielen im CO2-Gesetz festgelegt. Nun hat sich gezeigt: das Reduktionsziel von 2014 wurde nicht erreicht.

Am Weltklimagipfel in Kyoto wurden im Jahr 1997 völkerrechtlich verbindliche Zielwerte für den Ausstoss von Treibhausgasen in Industrieländern festgelegt, welche die Hauptursachen der Klimaerwärmung darstellen. Nebst dem wichtigsten Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) gibt es noch weitere klimarelevante Gase, die für die globale Erwärmung verantwortlich sind. Zu ihnen zählen Methan (CH4), Lachgas (N2O), teilhalogenierte Fluor-Kohlenwasserstoffe (HFC), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3).

CO2-Statistik der Schweiz
Für die Klimapolitik der Schweiz sind die internationalen Emissionsziele des Kyoto-Protokolls und das nationale CO2-Gesetz richtungsweisend. Die Schweiz hat sich dazu verpflichtet, die Treibhausgasemissionen im Inland schrittweise zu reduzieren. Um das Reduktionsziel bis 2020 zu erreichen, hat der Bund Zwischenziele für die Jahre 2012, 2014 und 2016 definiert. Die aktuelle CO2-Statistik des Bundes legt dar, dass der CO2-Ausstoss aus Brennstoffen zwischen 2013 und 2014 gesunken ist. Jedoch wurde der Zielwert von 76 Prozent des Wertes von 1990 nicht erreicht. Die CO2-Emissionen liegen im Jahr 2014 bei 78.5 Prozent.

Mit CO2-Abgabe und Gebäudeprogramm Klimaziele verfolgen
Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) stammen rund 40 Prozent der Treibhausgase der Schweiz aus der Nutzung fossiler Brennstoffe, wie Heizöl, Erdgas oder Kohle. Um die Emissionsziele zu erreichen und den sparsamen Umgang mit fossilen Brennstoffen zu forcieren, wird in der Schweiz seit 2008 die gesetzlich verankerte CO2-Abgabe auf Brennstoffe erhoben. Auf diese Weise möchte der Bund die Bevölkerung motivieren, auf erneuerbare Energien umzustellen und weniger Brennstoffe zu verbrauchen. Treibstoffe (ebenfalls fossile Energieträger) unterliegen allerdings nicht der CO2-Abgabe. Werden die gesetzlich festgelegten Zwischenziele in Bezug auf den CO2-Ausstoss in den Jahren 2012, 2014 und 2016 überschritten, wird der Abgabesatz automatisch erhöht. Weil nun das Zwischenziel von 2014 nicht erreicht wurde, wird die CO2-Abgabe im nächsten Jahr von 60 Franken auf 84 Franken pro Tonne CO2 heraufgesetzt. Der Liter Heizöl und der Kubikmeter Erdgas werden somit einige Rappen mehr kosten.

Über 40 % des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in der Schweiz fallen im Gebäudebereich an.“
BAFU

Mit rund einem Drittel der Abgabeerträge unterstützen Bund und Kantone energetische Sanierungen und Optimierungen von Gebäuden, Investitionen in erneuerbare Energien und die Abwärmenutzung. Unterstützt wird auch der Technologiefonds, mit dem der Bund innovativen Unternehmen finanzielle Absicherung gewährleistet. Der Rest fliesst über die Krankenkassen und die AHV zurück an die Bevölkerung und die Wirtschaft.

Weitere Informationen:
Emissionen von Treibhausgasen nach revidiertem CO2-Gesetz und Kyoto-Protokoll (bafu.ch)
Gesamtenergiestatistik des Bundesamtes für Energie (bfe.admin.ch)
ProClim Forum für Klima und globale Umweltveränderungen (naturwissenschaften.ch)

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