Momentaufnahme oder historische Verpflichtung?

09 Dez 2010

(Noch-)Bundespräsidentin Leuthard hat in Cancun ein neues Rechensystem für CO2-Kompensationen vorgeschlagen. Bisher dürfen Entwicklungsländer noch mehr CO2 ausstossen als Industrieländer, da sonst ihr Wachstum zu stark gebremst wird. Leuthard möchte hier das Verursacherprinzip einführen, jedes Land soll kompensieren, was es ausstösst, ungeachtet seiner Vorgeschichte und Stellung in der globalen (Wohlstands-)Hierarchie.

Die Industrieländer - und insbesondere die Schweiz - kompensieren einen grossen Teil ihres CO2-Ausstosses über den Kauf von Klimazertifikaten. Die damit verbundenen Projekte werden grösstenteils in Entwicklungsländern realisiert. Die eingesparten Emissionen dürfen sich diese jedoch selbst nicht anrechnen lassen, sondern die Geldgeber. Falls kein Ersatzvertrag für das Kyoto-Protokoll zustande kommt, werden zudem ab 2012 die Anreize der Industrieländer, ihre Emissionen zu kompensieren, gewaltig sinken, da es keine verbindlichen Regelungen mehr gibt. Dies führte auch dazu, dass derartige Investitionen in den Entwicklungsländern drastisch abnähmen.
Ist es gerechtfertigt, dass alle Länder über die gleiche Elle geschlagen werden oder haben die westlichen Länder eine Art "historischer Bringschuld" gegenüber Entwicklungsländern?

 

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