Ende Juni diesen Jahres die gute Nachricht: Das Ozonloch wird kleiner. Rund drei Jahrzehnte nach dem Verbot der sogenannten FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) – Chemikalien, welche vor allem als Kühlmittel oder Treibgase in Dosen verwendet wurden – zeigt sich dessen Wirkung.
Die Entdeckung des Ozonlochs Mitte der 1980er-Jahre wurde zum Symbolbild, wie die Menschheit für Zerstörungen ihrer Umwelt verantwortlich sein kann. Das Montrealer-Abkommen 1987 galt dann als Paradebeispiel einer internationalen Zusammenarbeit. Forscher haben seither die jährliche Öffnung des Ozonlochs im September beobachtet und festgestellt, dass diese seither um rund 4‘000‘000 km2 kleiner wurde – eine Fläche grösser als Indien.
Noch vor einem Jahr schien das Ozonloch weit weg von einer Rückbildung, dies ist aber gemäss den Experten auf den Vulkanausbruch in Südchile zurückzuführen. Dabei gelangten Partikel in die hohe Atmosphäre, welche Ozon abbauten. Diese Störung sei inzwischen verschwunden und so kann tatsächlich ein leichter Rückgang beobachtet werden. Der Nachweis dessen ist aber schwierig, wie Thomas Peter, Professor für atmosphärische Chemie am Institut für Atmosphären- und Klimaforschung der ETH, gegenüber SRF verlauten lässt:
“Man muss den langsamen, schleichenden Rückgang der FCKWs aus den schwankenden Wetterverhältnissen herausfiltern.“
Prof. Thomas Peter
Vom Regen in die Traufe?
Das gefährliche Ozonloch schliesst sich langsam. Dennoch benötigt die Rückbildung noch Jahrzehnte. Experten gehen davon aus, dass erst in den 2060er- oder 70er-Jahren eine vollständige Schliessung erreicht werden kann. Die FCKWs haben eine sehr lange Lebensdauer und können rund 50 bis 100 Jahre in der Stratosphäre verbleiben. Zudem gibt es immer noch zahlreiche Ausnahmeregelungen, die das Inverkehrbringen von FCKW erlauben. So dürfen teilhalogenierte H-FCKWs bis 2030 verwendet werden – sie haben ein geringeres Ozonabbaupotenzial. Weiter gibt es auch Nationen, welche das Protokoll nicht ratifiziert haben und so kein Verbot der Stoffe kennen.
Ersetzt werden die FCKWs durch FKWs (Fluorkohlenwasserstoffe). Diese schädigen zwar die Ozonschicht nicht, verstärken aber die Erderwärmung – dies weit mehr als CO2.
“FKWs gehören daher neben Lachgas, Methan und natürlich Kohlendioxid zu den Emissionen, die im Rahmen des Kyoto-Protokolls zum Klimaschutz kontrolliert werden sollen.“
Lena Brey, Biologin
Dennoch wollen wir den Erfolg nicht schmälern. Im Gegensatz zu nachfolgenden Umweltkongressen, wie etwa dem Kyoto-Protokoll, folgten beim Protokoll von Montreal reale Konsequenzen. Nehmen wir uns ein Beispiel an diesem umweltpolitischen Meilenstein, um auch andere Umweltprobleme im globalen Kontext konsequent anzugehen.
Weiterführende Informationen/Quellen:
Science, Ozone layer on the mend, thanks to chemical ban
SRF, Das Ozonloch wird endlich kleiner
Welt der Physik, Das Ozonloch
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