Neue Erkenntnisse – Meeresspiegel steigt höher an als erwartet

Neue Erkenntnisse – Meeresspiegel steigt höher an als erwartet

Neue Messungen zeigen - Der Meeresspiegel steigt deutlich mehr an als bisher angenommen. Bis zum Ende des Jahrhunderts ist mit einem Anstieg von bis zu 70 Zentimetern zu rechnen.

Der Meeresspiegel steigt; Diese Meldung ist bereits weltweit bekannt. Bisher sprachen Experten von einem Anstieg von ca. 30 Zentimetern bis Ende des Jahrhunderts. Eine neue Studie, entwickelt von Satellitennexperten der Universität von Colorado, zeigt nun jedoch einen Anstieg in ganz neuen Dimensionen auf. Dazu wurden Satellitenaufnahmen der letzten fünfundzwanzig Jahre ausgewertet. Diese zeigen: Seit 1993 stieg der Meeresspiegel jährlich um durchschnittlich drei Millimeter. Addiert man diese Zahl Jahr für Jahr bis Ende Jahrhundert, kommt man auf einen Wert von 30 Zentimetern.  Doch mit einem solch konstanten Anstieg ist nicht zu rechnen.

Beschleunigter Anstieg

Durch die stetig steigenden Temperaturen schmelzen die Eisschilde und Gletscher schneller. Zudem dehnt sich erwärmtes Wasser aus. Diese und andere Faktoren - wie Vulkanausbrüche oder die unterschiedlichen Wassermengen, die an Land gespeichert werden - wurden von den Forschern bei einer genaueren Analyse berücksichtigt. Sie kamen zum Schluss, dass sich der jährliche Anstieg um etwa 0,08 Millimeter beschleunigt hat. Im Laufe eines Jahrhunderts macht selbst diese kleine Zahl einen Anstieg von weiteren 40 Zentimetern aus. Addiert man die beiden Werte, kommt man auf eine Erhöhung von über einem Meter bis Ende 2100.

Bedrohte Inseln und Millionenstädte

Für Grossstädte in Küstennähe wie zum Beispiel Bangkok, Rio, Miami oder Manila kann ein solcher Anstieg verheerende Folgen haben. Miami kämpft bereits seit einiger Zeit gegen steigendes Grundwasser. Die Stadt investierte Millionen in Pumpen und Strandmauern, um sich vor dem Wasser zu schützen. Auch auf den Malediven werden Inseln aufgeschüttet, und auf den Fidschis werden ganze Dörfer in höher gelegene Regionen umgesiedelt. Bei den Philippinen stieg der Meeresspiegel im 20. Jahrhundert bereits über einen halben Meter. Dies geht auf eine Veränderung der Passatwinde zurück. Dabei werden Wassermassen des Pazifiks in westliche Richtung gedrückt.

Es ist noch nicht absehbar, ob das Ziel des Pariser-Abkommens, den weltweiten Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad zu beschränken, Erfolg haben wird. Steigt das Klima der Erde weiterhin an, ist mit einem noch höheren Meeresspiegel zu rechnen. Der Wert könnte deutlich über den von der Universität vorhergesagten 70 Zentimetern liegen. Dieses Ereignis kann leider nicht mehr rückgängig gemacht werden, und überall müssen sich Menschen mit den Folgen auseinandersetzen -  zum Teil sogar ihre Heimat verlassen. Es bleibt nur, die Lektion zu lernen und in anderen Dingen schneller zu handeln.

 

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