Dem Diesel geht’s an den Kragen

Dem Diesel geht’s an den Kragen

Seit geraumer Zeit steht der Diesel negativ in den Schlagzeilen. Angefangen mit dem VW-Dieselskandal, manipulierten Motoren bis hin zu drohenden Fahrverboten in Städten.

Schadstoffemissionen, freigesetzt bei Verbrennungsprozessen in Automotoren, tragen einen grossen Teil zur Luftverschmutzung bei. Stickstoffmonoxid, Kohlenmonoxid sowie Kohlendioxid werden dabei erzeugt. Die Folgen dieser Verschmutzung sind vielseitig: Gesundheitliche Probleme, Bildung von „SMOG“, Klimaerwärmung, Eutrophierung von Gewässern, Beeinträchtigung von Ökosystemen und Ernteschäden.

Durch gesetzliche Abgasvorschriften, Verbesserung der Motoren- und Abgastechnik und verbesserter Kraftstoffqualität versucht man diese schädlichen Emissionen zu verringern. Trotzdem erreichten uns in den letzten Jahren immer mehr negative Berichte, vor allem Dieselautos werden dabei in die Mangel genommen und verlieren dadurch an Beliebtheit. Der VW-Skandal war weltweit ein Thema und die Strafverfahren bis heute nicht abgeschlossen. Nun drohen Fahrverbote für Dieselautos in Deutschland, auch Schweden möchte nicht mehr alle Fahrzeuge zulassen und ebenfalls in Genf werden entsprechende Gesetze geprüft.

Die Idee hinter den Fahrverboten…

In vielen Städten werden Schadstoffgrenzwerte überschritten. Durch sogenannte Umweltzonen, in denen ein Fahrverbot für bestimmte Fahrzeugtypen herrscht, soll dem entgegengewirkt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat Ende Februar entschieden, dass Gemeinden und Städte selbständig ein Fahrverbot erlassen dürfen, wenn die Schadstoffgrenzwerte überschritten werden.

Dies heisst allerdings nicht, dass gleich alle Dieselbesitzer ihre Fahrzeuge verkaufen müssen. Davon betroffen sind meist nur ältere Modelle die nicht der Euro-5-Norm entsprechen. Bei diesen Normen handelt es sich um Abgasstufen. Es wird also klar definiert welche Grenzwerte die Fahrzeuge einhalten müssen um eine gewisse Norm zu erfüllen. Ältere Fahrzeuge haben eine tiefere Norm, da bei deren Herstellung die Technik und Software noch nicht so ausgereift war wie heute. Ein Umrüsten der Fahrzeuge auf die neuste Euro-6-Norm ist möglich, je nach Autotyp reicht ein Softwareupdate. In anderen Fällen kann ein Umrüsten allerdings mehrere Tausend Franken kosten. 

…ist sie wirklich sinnvoll?

Wie effizient solche Umweltzonen wirklich sind lässt sich nur schwer sagen. Gelten auf gewissen Strecken Fahrverbote für Dieselautos, würden diese jeweils auf andere Wege ausweichen. Die Luftverschmutzung wäre somit nicht aufgehoben, lediglich verschoben worden. Dazu kommt, dass immer mehr Autos auf unseren Strassen unterwegs sind. Auch wenn der Verkauf von Dieselautos in Zukunft abnimmt, wird der Verkauf von Benzinern weiter steigern. Mehr Autos gleich mehr Abgase, was eine positive Entwicklung unmöglich macht.

Das wirkliche Problem der Schadstoffemissionen gerät auf Grund der ganzen Skandale rund um den Diesel in den Hintergrund. Die Zukunft der europäischen Autoindustrie sollte vielmehr auf wirklich ökologische Lösungen abzielen. Im Bereich der Elektromobilität ist im Vergleich zur weltweiten Entwicklung viel nachzuholen. Lesen Sie dazu unseren Artikel „Elektromobilität – wie weiter?“.

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