Böse, böse Rinder?

02 Mär 2011

Im Zusammenhang mit dem Klimawandel und Treibhausgasemissionen wird auch immer wieder die Viehwirtschaft erwähnt. Besonders Rinder stossen eine beträchtliche Menge des Treibhausgases Methan aus, welches bis zu zwanzig mal stärker wirkt als das bekannte CO2. Wenn man jetzt aber den kompletten Verzicht auf Rind- und andere Fleischprodukte fordert, verkennt man wichtige Fakten.

Gemäss einem Bericht der WOZ gilt es vor allem zu beachten, wie das Fleisch produziert wird. Bei der gegenwärtig dominierenden intensiven Produktionsweise wird die Viehwirtschaft zum Klima- und zum Ernährungsproblem, da ihr Futter fast ausschliesslich aus, für den Menschen verwertbarem, Getreide besteht.
Bei einer nachhaltigen, extensiven Viehhaltung können die Tiere jedoch der gesamten Landschaft wertvolle Dienste leisten. So werden - bei einem Einhalten der Fruchtfolge - die Ackerböden auch immer wieder als Weideland gebraucht. Die Fäkalien der Tiere düngen die Böden auf natürliche Art und Weise. Ausserdem eignen sich viele Böden nicht für den Ackerbau. Wird er dort trotzdem betrieben, drohen verstärkte Erosion und Verödung. Lässt man diese Gebiete - vorwiegend Hanglagen und steppenartige Landschaften - von Tieren beweiden, so führt dies dazu, dass die Vegetation einen "Wachstumsimpuls" erhält. Die Pflanzen können dadurch mehr CO2 speichern, zusätzlich wird die Qualität der Böden gesteigert, ihre Erosionsanfälligkeit sinkt.
Die heutige Praxis der intensiven Viehproduktion, welche das Vieh im einen Teil der Welt, ihr Futter jedoch in einem anderen produziert, führt langfristig zu grossen Problemen in der Bodenbewirtschaftung. Mit einer nachhaltigen und extensiven Produktion kann man viele Vorteile sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt erzielen. Um dies umzusetzen muss sich jedoch auch das Verhältnis der gegenwärtigen Gesellschaft zum Fleischkonsum radikal ändern: Vorrang der Qualität vor der Quantität!

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