Standortbestimmung Energiestrategie 2050

Werden künftig all unsere Dächer so wie das mittlere aussehen? Werden künftig all unsere Dächer so wie das mittlere aussehen?

Der am 26. November publizierte Bericht des Bundesamts für Energie (BFE) zeigt: Die kurzfristigen Richtwerte bis 2020 zum Ausbau der erneuerbaren Energien sind bereits erreicht. Längerfristig bestehen aber noch Herausforderungen.

Um die Entwicklung des „Netto-Null“-Ziels bis 2050 im Blick zu behalten, veranlasst das BFE jährliche Monitoringstudien. Der dritte Bericht wurde Ende November veröffentlicht und zeigt die Situation der Schweiz per Ende 2019. Soweit sind wir auf gutem Kurs — zumindest teilweise.


Energieverbrauch zu hoch

Der Bericht zeigt: Wir konsumieren zu viel Energie. Den Plänen zufolge müsste der Gesamt-Energieverbrauch um 2,2% pro Jahr sinken. Doch in den letzten zehn Jahren waren es im Schnitt jeweils bloss 1,4%. Eine Senkung wird dadurch erschwert, dass die Bevölkerungszahlen stetig wachsen. Das Bundesamt für Statistik (BFS) geht 2050 von 10 Millionen Schweizerinnen und Schweizern aus. Das steigert den Energiebedarf. Um planmässig von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Benzin und Erdgas wegzukommen, muss beispielsweise auf Elektroautos umgestiegen werden. Dadurch erhöht sich der Stromverbrauch zusätzlich. Was wegen der heruntergefahrenen Atomkraftwerke (AKW) an Strom fehlt, muss mit erneuerbaren Energien kompensiert werden. Diesbezüglich sind wir auf Kurs.


Erneuerbare Energien

Der Bericht zeigt, dass 2019 bereits 4186 Gigawattstunden (GWh) der bis 2020 angestrebten 4400 GWh an Elektrizitätsproduktion mittels erneuerbarer Energien (ohne Wasserkraft) erreicht war. Bei der Wasserkraft ist noch Zuwachs vorgesehen, obwohl hier das Potenzial schon bald ausgeschöpft ist. Dieser Zuwachs könnte sich schwierig gestalten, denn bei der Bevölkerung und dem Naturschutz stösst der Bau von Stauseen auf Widerstände. Um den wachsenden Energiebedarf zu decken, ist zusätzlich ein gigantischer Ausbau der Solarenergie vorgesehen. Im Vergleich zu heute sollen die Photovoltaik-Anlagen in 30 Jahren 15 Mal mehr Strom erzeugen. Dieses Unterfangen soll zusätzlich mit dem Ausbau von Stromspeichern und Intelligenten Netzen (Smart Grids) unterstützt werden.


Wärme aus der Ferne

Öl- und Erdgas-Heizungen sollen zu einem bedeutenden Teil mittels Fernwärme kompensiert werden. Dieses soll durch die Verbrennung von Biogas oder Biomethan, aus Abwärme von Gewässern, sowie aus Abwasserreinigungs- oder Geothermie-Anlagen stammen.


Ein Blick in die Zukunft

Zusätzlich zum Monitoringbericht wurden potenzielle Szenarien für 2050 veröffentlicht. Diese zeigen: Macht die Schweiz weiter wie bisher und beschleunigt den Zubau erneuerbarer Energieproduktion nicht, stösst sie 2050 immer noch 32 Millionen Tonnen CO2 aus. Das wäre im Vergleich zu heute ein Rückgang von 30%, verfehlt aber das Klimaziel von null Treibhausgasemissionen bei Weitem. Im Szenario «Weiter wie bisher» fallen bis 2050 im Energiesektor Investitionen von 1,4 Billionen Franken an. Um aber das Netto-Null-Ziel zu erreichen, müssten zusätzliche 109 Milliarden Franken investiert werden.


Quellen und weitere Informationen:
BFE: Medienmitteilung zum Monitoringbericht 2020
BFE: Monitoring Energiestrategie 2050
BFE: Medienmitteilung zur Energiestrategie 2050+
BFS: Zukünftige Bevölkerungsentwicklung



   
 
 
 

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