Die Sirenen heulen immer häufiger

2 Millionen Menschen wurden in den letzten 50 Jahren Opfer von Naturkatastrophen — und die Tendenz ist steigend. Gewappnet dagegen sind wir bei weitem nicht.

Extreme Wetterlagen treten in vielen Teilen der Welt infolge des Klimawandels immer häufiger und intensiver auf. Bevölkerungswachstum, Bodenversiegelung, Umweltzerstörung und Verstädterung heizen diese Lage zusätzlich auf. Mehr Menschen als je zuvor sind so vielfältigen Gefahren ausgesetzt. 
 
Traditionelle Vorhersagen darüber, „wie das Wetter sein wird“, reichen zur Schadensabwehr nicht mehr aus. Wirkungsorientierte Vorhersagen, die die Öffentlichkeit darüber aufklären, was das Wetter bewirken wird, sind heute unerlässlich, um Leben und Existenzgrundlagen zu retten. Dennoch stehen für eine von drei Personen noch immer nicht ausreichend Frühwarnsysteme bereit. Der diesjährige «Welttag der Meteorologie», der am 23. März begangen wird, widmet sich deshalb dem Thema «Early Warning and Early Action» (zu Deutsch “frühe Warnung und schnelles Handeln“). 

Mehr Frühwarnsysteme nötig 

Bei Naturkatastrophen ist oftmals mit einer besonders hohen Zahl an Betroffenen zu rechnen, deshalb sind die stark betroffenen Gebiete mit Frühwarnsystemen ausgestattet. Diese können Vorhersagen über mögliche Vulkanausbrüche, Erdbeben und andere Naturkatastrophen wie tropische Stürme, Tsunamis, Tornados oder Überschwemmungen machen. So können sich Personen rechtzeitig vor Umweltkatastrophen in Sicherheit begeben. 
 
Generell gilt, dass Frühwarnsysteme oft nur dort betrieben werden, wo Katastrophen mit relativ hoher Regelmässigkeit auftreten. So gibt es zum Beispiel im Pazifikraum ein gut funktionierendes System zur Tsunamifrühwarnung. Da sich aber aufgrund des Klimawandels extreme Wetterlagen weltweit häufen, müssen in mehr und mehr Regionen Frühwarnsysteme für unterschiedliche Wetterextreme installiert werden. 

2 Millionen Tote wegen Unwetter 

In den letzten 50 Jahren wurden rund 11’000 Katastrophen auf extreme Klima- und Wetterlagen zurückgeführt. Insgesamt kosteten diese über 2 Millionen Menschen das Leben und verursachten wirtschaftliche Schäden in Höhe von über 3,6 Billionen US-Dollar. Ein Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) zeigt, dass sich die Zahl der registrierten Katastrophen während dieser Zeitspanne verfünffacht und die wirtschaftlichen Verluste versiebenfacht haben. Extreme Wetter- und Klimaereignisse haben infolge des Klimawandels an Häufigkeit, Intensität und Schwere zugenommen und treffen gefährdete Gemeinschaften unverhältnismässig hart. Und die Tendenz ist steigend: Bis 2030 würde die Zahl der Menschen, die aufgrund von Naturkatastrophen humanitäre Hilfe benötigen, ohne die vorausschauende Einrichtung von Frühwarnsystemen um bis zu 50% ansteigen. Dies würde jährlich rund 20 Milliarden US-Dollar kosten. 
   
 

Quellen und weitere Informationen: 
WMO: World Meteorology Day 2022 
WMO: State of Climate Services 2020 Report

 

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.