Leicht verbesserte CO2-Bilanz der Schweiz

27 Jul 2011

Gemäss CO2-Statistik für das Jahr 2010 hat sich der CO2-Ausstoss zwischen 2009 und 2010 rechnerisch um 0,7% vermindert. Zurückgegangen sind der Verbrauch von Brennstoffen wie auch von Treibstoffen. Die Brennstoffemissionen liegen 12,9% unter dem Niveau von 1990, die Treibstoffemissionen dagegen 12,9% darüber.

CO2-Ausstoss aus Brennstoffen weiterhin leicht rückläufig
Die vom Bundesamt für Umwelt BAFU veröffentlichte CO2-Statistik für das Jahr 2010 zeigt, dass sich der CO2-Ausstoss aus dem Verbrauch von Brennstoffen nach der Klimakorrektur um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringert hat. Der besseren Vergleichbarkeit halber wird bei den klimakorrigierten Daten jeweils das vorherrschende Klima berücksichtigt. (Weitere Erklärung hierzu finden Sie weiter unten). Die CO2-Emissionen aus den Brennstoffen liegen 2010 demnach 12,9 Prozent unter dem Wert von 1990 (Zielwert 2008 bis 2012 gemäss CO2-Gesetz: Reduktion um 15%).

2010 war ein relativ kühles Jahr mit vielen Heiztagen. Der Heizöl- und Gasverbrauch für die Heizungen hat deshalb gegenüber 2009 in absoluten Zahlen deutlich zugenommen (siehe unten). Zieht man aber den Einfluss der kühlen Witterung ab, resultiert eine Abnahme der CO2-Emissionen aus dem Brennstoffverbrauch. Dies ist positiv zu werten, wäre doch wegen der Zunahme der beheizten Wohnfläche eher eine gegenteilige Entwicklung zu erwarten gewesen. Die verschiedenen CO2-Reduktionsmassnahmen (wie das Gebäudeprogramm oder die CO2-Abgabe) zeigen offensichtlich Wirkung.

CO2-Emissionen aus den Treibstoffen auch 2010 rückläufig
Nach 2009 haben auch im Jahr 2010 im Treibstoffsektor, wo keine Klimakorrektur vorgenommen wird, die Emissionen leicht um 0,4 Prozent abgenommen. Dass trotz der anziehenden Konjunktur ein Rückgang zu beobachten war, dürfte einerseits auf den starken Schweizer Franken zurückzuführen sein, der den Tanktourismus reduziert. Andererseits wirkt sich der deutliche Rückgang des spezifischen Treibstoffverbrauchs von Neuwagen von 167 auf 161 Gramm pro Kilometer zwischen 2009 und 2010 (-3.5%) positiv aus.

Trotz des Rückgangs liegen 2010 die Treibstoffemissionen aber noch immer 12,9 Prozent über dem Niveau von 1990. Gemäss dem im CO2-Gesetz festgeschriebenen Zielwert müsste der CO2-Ausstoss in der Periode 2008 bis 2012 im Treibstoffbereich jedoch um 8 Prozent zurückgehen.

Die gesamten CO2-Emissionen gemäss CO2-Gesetz liegen unter Berücksichtigung des Kaufs von ausländischen Emissionszertifikaten im Jahr 2010 um 8,1 Prozent unter dem Niveau von 1990 (Zielwert 2008 bis 2012 gemäss CO2-Gesetz: Reduktion um 10 Prozent).

Klimakorrektur

Die Temperaturen im Winterhalbjahr haben einen grossen Einfluss auf den Verbrauch von Heizöl und Erdgas für Heizzwecke. In einem kalten Jahr kann der Heizenergieverbrauch um über 10 Prozent höher liegen als in einem milden Jahr. Als Mass werden die sogenannten Heizgradtage verwendet. 2010 lagen diese 12,7 Prozent höher als 2009 und 12 Prozent höher als 1990. Soll die Wirkung von Massnahmen zur CO2-Reduktion beurteilt werden, muss deshalb der Einfluss der Witterung heraus gerechnet werden. Der Gesetzgeber sieht diese Klimakorrektur für die Brennstoffe vor.

Ohne Klimakorrektur haben die energiebedingten CO2-Emissionen zwischen 2009 und 2010 um 3,5 Prozent oder 1,3 Millionen Tonnen zugenommen. Da das Kyoto-Protokoll keine Klimakorrektur erlaubt, wird diese Zunahme in das Treibhausgasinventar eingehen, das die Schweiz im April 2012 für das Jahr 2010 der UNO-Klimakonvention einreichen wird. Die Zunahme wird aber mit grosser Wahrscheinlichkeit einmalig sein, da 2011 bisher ein sehr mildes Jahr mit entsprechend niedrigem Heizbedarf war. Die im November 2010 vom BAFU publizierte Schätzung der Kyoto-Zielerreichung für die Periode 2008 bis 2012 bleibt weiterhin gültig.

 

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.