Erderwärmung: Verschiebung der Lebensräume von Tieren und Pflanzen

19 Aug 2011

Für viele Tier- und Pflanzenarten wird es in ihren ursprünglichen Lebensräumen jetzt schon zu warm. Eine neue Studie kommt zum Ergebnis, dass sie in den vergangenen 40 Jahren schneller als vorausgesagt in kühlere Regionen geflüchtet sind – weg vom Äquator oder hoch ins Gebirge.

Während der Klimawandel für einen Grossteil der Menschheit noch abstrakt ist, reagiert die Tier- und Pflanzenwelt längst darauf. Dies belegt eine Studie von englischen und taiwanesischen Wissenschaftlern, die kürzlich im Fachmagazin „Science" publiziert wurde. Demnach beeinflusst die Erderwärmung die Flora und Fauna weitaus stärker als bislang angenommen.

Die Forscher haben alle bisher verfügbaren Studien ausgewertet, welche sich mit der Verschiebung von Lebensräumen befassen. Insgesamt konnten sie auf Ergebnisse von über 2000 Tier- und Pflanzenpopulationen zurückgreifen. Folglich wanderten insbesondere Vögel, Schmetterlinge, Grashüpfer, Käfer, Spinnen, Bergpflanzen oder Algen in höhere Regionen oder Richtung Erdpole.

Pflanzen und Tiere bewegen sich rund 20 Zentimeter vom Äquator weg und das jede Stunde, jeden Tag des Jahres - Chris Thomas, Biologe

 Die Auswertung ergab, dass sich die verschiedenen Arten innerhalb eines Jahrzehnts rund 17 Kilometer vom Äquator entfernen oder sich ihr Lebensraum knapp 11 Meter aufwärts verschiebt. Umgerechnet entspricht dies einer Bewegung der Pflanzen und Tiere von ungefähr 20 Zentimeter pro Stunde. Es wird erwartet, dass diese Wanderungen mindestens bis zum Ende des Jahrhunderts andauern.

Die vorgelegte Arbeit belege als erste Studie überhaupt, dass eindeutig die globale Erwärmung der vergangenen 40 Jahre für die Verschiebung des Lebensraumes der Arten verantwortlich ist, so die Erklärung der Forscher. Der entscheidende Hinweis dafür sei die Tatsache, dass die die grössten Veränderungen bei Arten auftraten, die ihren Lebensraum in den am stärksten erwärmten Regionen hatten.

Die Geschwindigkeit mit der sich gewisse Arten von ihren angestammten Lebensräumen wegbewegen, deute darauf hin, dass vielen von ihnen aufgrund des Klimawandels tatsächlich das Aussterben drohe, berichtet der Forscher Thomas. Andere Spezies hingegen erobern sich erfolgreich neue Lebensräume. „Daher wird es wohl Gewinner und Verlierer geben" so die Schlussfolgerung des Wissenschaftlers.

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