
Dr. Hans-Niklaus Müller
Das alte Sprichwort „Du bist verantwortlich für das, was Du tust, aber auch für das, was Du unterlässt!“ erhält angesichts der beiden eben beendeten globalen Konferenzen zum Schutz des Klimas und der Biodiversität eine besondere Aktualität zur eigenen persönlichen Reflexion am Übergang zum Neuen Jahr.
Das 9. Swiss Green Economy Symposium 2022 in Winterthur breitete - diesmal während zwei Tagen - wiederum mit zahlreichen Referaten und besonders vielen Innovationsforen eine weite Palette wirtschaftlicher Handlungsfelder aus, die dringender Lösungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung bedürfen.
«Cradle to Cradle» - Kreislaufwirtschaft als Alternative zur Verschwendung unserer Ressourcen
24 Okt 2022Abfallberge aus Elektroschrott ebenso wie aus Textilien türmen sich auf, Unmengen von Plastik schwimmen in den Meeren -
Sie sind Ausfluss unserer Wohlstands-, Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Ressourcen werden verschwendet, Lebensgrundlagen zerstört: Probleme weltweit, deren Lösung die Kreislaufwirtschaft wäre !
An der diesjährigen Tagung von «The Spirit of Bern», die dem Thema «How to save the planet» gewidmet war, entspann sich ein weitgefächerter Aktionsbogen, der die Hoffnung nährte, die Wende noch schaffen zu können.
Die Schweiz ist nicht nur Recycling-Weltmeister, sondern auch für das weltweit grösste Abfallaufkommen pro Kopf verantwortlich. Dabei sind 86% der Abfälle Kunststoffe. Deren Diversität erhöht die Schwierigkeit für eine Wiederverwertung. Bis 2025 sollen in der Schweiz die Kreisläufe wenigstens für Kunststoffverpackungen und Getränkekartons geschlossen werden.
Reisen bildet, sagt man, und fördert das Völkerverständnis, indem die Kulturen einander näherrücken. Besuchen und besucht werden sind aber zwei verschiedene Seiten der Medaille, die keineswegs unproblematische Aspekte aufzeigt. Insbesondere hängen damit vielfältige Probleme der nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaften zusammen.
Es ist wie jedes Jahr: an dessen Ende stellen sich Fragen wie «was hat’s uns gebracht?», «haben wir etwas verpasst?», «was haben wir gut gemacht?», «worin haben wir gefehlt?», aber auch:
«wie wird’s wohl im nächsten Jahr?», «was steht uns bevor?», «wie und wo sollten wir uns (vermehrt) einsetzen?». Fragen über Fragen!
Das von den Staaten 2015 in Paris unterzeichnete Klimaabkommen ebenso wie die Energiestrategie der Schweiz verpflichten uns, die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 auf netto Null zu reduzieren. Einigkeit besteht darin, dass dies nur unter vollständigem Verzicht auf fossile Treib- und Brennstoffe möglich sein wird.
Die Erderwärmung schreitet voran und wird mit ihren Folgen je nach Region zusehends spürbarer. Sich darüber Gedanken zu machen, wie die Menschheit aus dieser Klimakrise findet, ist hoch an der Zeit. Die Einsicht muss reifen, dass daraus persönliches und politisches Handeln dringend geboten ist. Das «zentrum RANFT» engagiert sich mit den Ranfter Klimagesprächen.
Tatsache ist, dass auf unserem Globus ein gravierender Klimawandel stattfindet, menschengemacht und schneller voranschreitend als vorhergesehen. Mit gewaltigen Schäden an Menschenleben und Infrastrukturen entwickelt er sich zur Klimakrise.